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Helfen
10.12.2016

Mobbing, Trennung, Sucht: So helfen Sie anderen richtig

Wie kann ich Menschen helfen, die in Not geraten sind? Experten geben Tipps, wie sie in bestimmten Situationen am handeln.
Foto: Matthias Balk/Symbol (dpa)

Ein Mitmensch ist in Not geraten, doch man weiß nicht so recht, wie man ihm am besten helfen kann. Die Unsicherheit ist oft groß. Wir haben Experten um Tipps gebeten.

Ein Freund droht damit, sich umzubringen. Wie soll ich reagieren?

Anne Wilms: Auch wenn man sehr erschrocken sein sollte und vielleicht als Erstes der „Geht-mich-nichts-an-Reflex“ auftritt, sollte man sich überwinden und sowohl Gesprächs- als auch Kontaktbereitschaft zeigen. Dieser Mensch will den Kontakt zur Welt abbrechen – das Allererste, was ich da tun kann, ist, kontaktbereit zu sein. Wenn der Freund den Selbstmord telefonisch ankündigt, sollte ich mir Gewissheit verschaffen, ob er noch warten würde, bis ich bei ihm bin. Allerdings muss man sich selbst auch immer hinterfragen, halte ich das aus? Wenn es mich zu sehr belastet, sollte ich an Professionelle weitergeben.

Wenn jemand sagt, er möchte aus dem Fenster springen, kann es sinnvoll sein, die Polizei zu rufen. Es geht schließlich um ein Menschenleben, um eine lebensbedrohliche Situation für den Betroffenen. Alternativ könnte man auch den Notarzt benachrichtigen. Aber wenn man das tut, sollte man parallel den Kontakt zu dem Menschen halten, der mit Selbstmord droht. Auf das, was er sagt, kann man eingehen mit Worten wie: Das ist aber traurig, wie kommt es zu deiner Entscheidung, was ist so schlimm an deinem Leben, dass du den Tod vorziehst? Viele sind heilfroh, wenn das Thema angesprochen und das Tabu gebrochen wird.

Man darf die eigene Betroffenheit durchaus zum Ausdruck bringen. Auf keinen Fall sollte man das Ganze abtun oder darüber hinwegschweigen – das wäre das Falscheste, was man machen kann. Der andere sucht einen Menschen, da ist es wichtig, als authentischer Mensch rüberzukommen. Im Gespräch sollte man darauf hinsteuern und dem anderen klarmachen, dass er professionelle Hilfe braucht und dass man diese Hilfe holen möchte.

Wesentliches Kriterium einer Depression ist ja die Entscheidungsunfähigkeit. Deshalb ist es sinnvoll, bestimmt aufzutreten und beispielsweise zu sagen: Ich hole jetzt den Notarzt, aber ich bleibe an deiner Seite. Immer vorausgesetzt, man traut sich das zu.

Anne Wilms ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Leiterin des Bereiches psychische Gesundheit am Gesundheitsamt Augsburg, Telefon 0821-3 24 20 19

---Trennung _Alkoholismus_ Trennung---

Was sollte ich tun, wenn ich bei einem Kollegen oder Freund ein Alkoholproblem vermute?

Jutta Schaupp: Erst einmal sollte man sich klarmachen, woran man diesen Verdacht festmacht: Habe ich beobachtet, dass der Kollege im Betrieb Alkohol trinkt? Ist das ein normales, zulässiges Verhalten – oder trinkt der Kollege heimlich, habe ich Alkoholgeruch an ihm wahrgenommen? Das Thema Alkohol hat ja verschiedene Facetten – vom gelegentlichen Konsum über Gewohnheit bis zur Abhängigkeit.

Vielleicht fällt mir auf, dass der Kollege morgens müde und energielos zur Arbeit erscheint oder dass er seine Arbeit nicht mehr so sorgfältig erledigt wie früher. Dann könnte es eine Hilfe für ihn sein, das anzusprechen und eine Rückmeldung zu geben. Wobei es wichtig ist, erst einmal einen guten Gesprächsrahmen zu finden, in einem geschützten Umfeld, wo niemand zuhört, und nicht mitten im Großraumbüro. Man kann eventuell auch einen Termin ausmachen und fragen, können wir uns mal zusammensetzen und kurz miteinander sprechen?

Wenn es zu einem Gespräch kommt, ist es wichtig, eine gewaltfreie Kommunikation zu wählen und alles zu sagen, was positiv ist, was man an ihm schätzt. Danach kann man ihm sagen, welche Veränderung man beobachtet hat und dass man sich deswegen Sorgen macht. Man kann ihn auch fragen, ob er die Veränderung auch empfindet und woran es liegen könnte. Und man sollte fragen: Brauchst du Unterstützung? Die könnte so aussehen, dass man ihn motiviert, einmal eine Beratungsstelle aufzusuchen.

Beratungsstellen arbeiten kostenlos und anonym, sie unterliegen einer besonderen Schweigepflicht. Darauf kann man ihn hinweisen. Auf keinen Fall sollte man dem anderen auf den Kopf zusagen, dass er ein Alkoholproblem hat und ihn damit beschämen. Falsch wäre es auch, über sein Alkoholproblem hinwegzusehen oder es zu bagatellisieren. Das Thema anzusprechen, bringt Klarheit. Das gilt auch im Freundeskreis.

Jutta Schaupp ist Leiterin der Suchtberatungsstelle Pasing von Condrobs, einem der größten überkonfessionellen Träger für soziale Hilfsangebote in Bayern, www.condrobs.de

---Trennung _Schwere Krankheit_ Trennung---

Was hilft einem Menschen, der eine schlimme Diagnose bekommen hat?

Sabine Schatz-Gutmann: Als Erstes sollte man fragen: „Willst du darüber reden?“ Wenn ja, hilft es dem Betroffenen, wenn man einfach zuhört. Vorschnelle Ratschläge sind fehl am Platz. Sie können bewirken, dass sich derjenige unverstanden fühlt. Ist die Diagnose gerade erst mitgeteilt worden, ist er oft schockiert und verwirrt. Viele Entscheidungen und Termine stehen an. Da ist es oft hilfreich, gemeinsam zu sortieren, was vorrangig ist und was warten kann.

Konkret kann man auch anbieten, den Patienten zum Arzt zu begleiten oder ihm Alltagsdinge abzunehmen. Man sollte aber nur Angebote machen, die man auch wirklich leisten kann. Schnell dahergesagte Sprüche wie „Das wird schon wieder!“ helfen nicht. Stattdessen sollte man versuchen, gezielt die Hoffnung des Patienten zu stärken. Auch wenn es keine Heilung gibt, kann er z. B. auf Schmerzfreiheit oder schöne Stunden mit der Familie hoffen.

Abgesehen davon haben viele Patienten auch irgendwann den Wunsch, dass das Thema „Krankheit“ mal Pause hat. Es tut ihnen dann vielleicht gut, mit Freunden Karten zu spielen, ins Kino zu gehen oder zu einem Kaffee eingeladen zu sein. Überhaupt ist es den meisten Betroffenen wichtig, das Gefühl zu haben, trotz ihrer Erkrankung ein wichtiger Teil einer Familie oder eines Freundeskreises zu sein.

Sabine Schatz-Gutmann ist Diplom-Sozialpädagogin bei der Psychosozialen Krebsberatungsstelle Augsburg, Schießgrabenstraße 6, 86150 Augsburg, Tel. (0821) 90 79 19 -0, www.bayerische-krebsgesellschaft.de

---Trennung _Trennung_ Trennung---

Wie kann man nach einer Trennung helfen?

Kornelia Bosch: Der entscheidende Tipp lautet: zuhören! Es ist wichtig, sich in den anderen einzufühlen, Interesse an seiner Person zu zeigen und die Wut und Trauer, die er empfindet, mit auszuhalten. Wer verlassen wurde, ist aufgewühlt. Dadurch, dass er über seine Gefühle sprechen kann, beruhigt er sich ein Stück weit und fühlt sich etwas getröstet.

Die meisten Menschen erwarten in solchen Gesprächen Sympathie. Wenn eine Freundin erzählt, dass sie verlassen wurde, darf man durchaus parteiisch sein. Die Aufarbeitung der Trennung, auch eine kritische Sicht des eigenen Verhaltens, kommt von allein. Wenn eine Beziehung plötzlich in die Brüche geht, ist das mit einem Trauerfall vergleichbar. Die Traurigkeit kann über viele Wochen anhalten.

Hinzu kommt, dass es sehr verletzend ist, verlassen zu werden. Manche Menschen baut es auf, wenn Freunde sie durch Unternehmungen ablenken. Andere möchten lieber immer wieder darüber sprechen.

Am einfachsten findet man das heraus, indem man fragt: „Was tut dir jetzt gut?“ Ansonsten ist es sinnvoll, auf Beratungsstellen zu verweisen. Dort gibt es professionelle Hilfe bei Beziehungsproblemen – und zudem Angebote für Kinder. Auch sie sollte man nämlich in so einem Fall im Blick behalten.

Kornelia Bosch ist Diplom-Sozialpädagogin bei der Evangelischen Beratungsstelle Augsburg, Oberbürgermeister-Dreifuß-Str. 1, 86153 Augsburg, Telefon (0821)59 77 60, www.diakonie-augsburg.de

---Trennung _Verlust des Kindes_ Trennung---

Wie hilft man Eltern, die ihr Kind verloren haben?

Petra Hohn: Den meisten Eltern hilft es, wenn zunächst einfach jemand da ist, der das Leid mit ihnen aushält. Davon abgesehen sind es oft ganz einfache Dinge, die ihnen guttun, nämlich mal einen Tee oder eine Suppe zu kochen. Die Eltern befinden sich ja in einem Schockzustand und nehmen nichts zu sich.

Eine Unterstützung kann auch sein, sie bei Behördengängen oder Gesprächen mit dem Bestatter zu begleiten. Aber man muss sich immer absichern, dass die Trauernden das auch wollen, und es akzeptieren, wenn das Hilfsangebot abgelehnt wird. In so einem Fall kann man sagen: „Wenn du mich brauchst, bin ich da.“ So ein Angebot muss allerdings ehrlich gemeint sein.

Trauernde Eltern befinden sich in einem Ausnahmezustand und durchlaufen jede Form von Emotion. Sie sind so gefangen in ihrem Leid, dass sie nicht mehr überlegen, wie es ihrem Gegenüber geht. Es kann vorkommen, dass sie ihm Dinge sagen, die nicht so gemeint sind, oder sich an ihm festklammern. Nicht jeder kann diese Traurigkeit aushalten.

Wer wirklich unterstützen will, darf auch nicht meinen, dass das in zwei, drei Tagen erledigt ist. Das dauert mehrere Wochen oder länger. Nach der Beerdigung ziehen sich viele Freunde und Bekannte wieder zurück, dabei bricht über die Eltern oft erst dann richtig die Trauer herein. Auch dann sollte man noch für sie da sein. Später kann man den Tipp geben, sich zum Beispiel an eine Selbsthilfegruppe zu wenden.

Für lockere Bekanntschaften gilt: Auf jeden Fall sollte man Mitgefühl zeigen und auf die Eltern zugehen, wenn man sie trifft – wer Empathie hat, merkt schnell, ob sie das möchten. Eine schöne Geste kann es sein, eine Karte zu schreiben oder auch mal Blumen am Grab des Kindes abzulegen. Viele Leute sind in solchen Fällen unsicher und haben Angst, das Falsche zu tun. Statt Trauernden aus dem Weg zu gehen, sollte man das einfach sagen, etwa: „Was passiert ist, tut mir so leid. Ich fühle mich aber hilflos und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.“ Ehrlichkeit kommt in solchen Situationen gut an.

Petra Hohn ist Vorsitzende des Bundesverbands Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e. V., Roßplatz 8a, 04103 Leipzig, Telefon 0341-9 46 88 84, www.veid.de

---Trennung _Mobbing_ Trennung---

Was kann ich tun, wenn ich merke, dass ein Kollege gemobbt wird?

Ludwig Gunkel: Wenn ich Verhaltensweisen beobachte, die unfair, negativ, respektlos sind, ist es eine Frage der Zivilcourage und der Fairness, einzuschreiten und etwas dagegen zu sagen. Gerade wenn derjenige, der gemeint ist, vielleicht gar nichts mitbekommt oder sich nicht wehren kann. Je nach Situation kann man dies offen ansprechen oder man leistet mehr im Hintergrund Unterstützung, um nicht selbst in die Schusslinie zu geraten. Bin ich Mitglied derselben Arbeitsgruppe, kann ich sagen, dass ich das Verhalten der anderen nicht richtig finde oder fragen, was das Problem ist. Gerüchten sollte man entgegentreten – und den Betroffenen unterstützen, etwa, wenn er einen Vorschlag macht.

Wenn die Sache ganz gravierend ist, sollte man unter vier Augen mit ihm sprechen und überlegen, was er tun kann, ob er Vorgesetzte, Betriebs- oder Personalrat hinzuziehen sollte. Wenn das nicht hilft, ist eine fachkundige Beratung sehr wichtig. Dazu sollte man die Betroffenen auf jeden Fall ermuntern. Es gibt immer auch Leute, die zuschauen. Aber Vorgesetzte haben eine Fürsorgepflicht und müssen einschreiten. Aus Kollegen-Perspektive ist „Unterstützung geben“ bei Mobbing das Wichtigste. Aus Sicht des Betroffenen ist es ganz wesentlich, selbst aktiv zu werden – sich wegducken funktioniert nicht.

Er muss die Dinge ansprechen, die nicht in Ordnung sind, und wenn das nichts nützt, sich in angemessener Weise beschweren – entweder beim Betriebsrat oder beim nächsthöheren Vorgesetzten. Dazu ist es wichtig darzulegen, was konkret an unfairen oder respektlosen Handlungen vorgefallen ist. Schlagworte allein machen die Lösung nur schwieriger.

Leider wird oft zu lange gewartet mit der Folge, dass sich die Konflikte verfestigen und immer schwerer lösbar werden. Mobbing ist wie ein Krebsgeschwür in den Betrieben – wenn man es zulässt, weitet es sich aus und wirkt auch auf Personen, die gar nicht direkt betroffen sind. Es ist Aufgabe der Betriebe, Beschwerden ernst zu nehmen und ihnen nachzugehen. (shs)

Ludwig Gunkel ist Diplompsychologe und Mitbegründer der Mobbing-Beratung München, sowie Vorsitzender des Trägervereins konsens – Gesellschaft zur Gestaltung fairer und humaner Arbeitsbeziehungen – Tel. 089/90 93 90 94, www.mobbing-consulting.de

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