Freiburg erhöht nach Gruppenvergewaltigung Polizeipräsenz
Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen in Freiburg ist jetzt mehr Polizei in der Stadt unterwegs. Große Razzien sind geplant.
Rund einen Monat nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen in Freiburg setzen Stadt und Land auf eine erhöhte Polizeipräsenz. Geplant seien großangelegte Razzien an Drogen- und Kriminalitätsschwerpunkten sowie öffentliche Sicherheitskonferenzen und Präventionsveranstaltungen, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstag in Freiburg.
Höhere Präsenz soll Sicherheitsgefühl der Freiburger stärken
Zudem plane die Stadt den Ausbau des kommunalen Ordnungsdienstes, mehr Videoüberwachung sowie den verstärkten Einsatz von Streetworkern und anderer Sozialarbeiter. Ziel sei es, das Sicherheitsgefühl der Menschen in Freiburg dauerhaft zu erhöhen.
Mitte Oktober war laut Ermittlungen eine 18-Jährige in Freiburg nach einem Disco-Besuch von mehreren Männern vergewaltigt worden. Acht Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft - sieben Syrer im Alter von 19 Jahren bis 29 Jahren und ein 25 Jahre alter Deutscher. Mindestens zwei weitere Verdächtige werden gesucht. Neue Erkenntnisse in dem Kriminalfall gebe es nicht, sagte Freiburgs Polizeipräsident Bernhard Rotzinger am Donnerstag.
Die Polizei und Innenminister Strobl stehen in der Kritik: Gegen den mutmaßlichen Haupttäter hatte bereits vor der Tat Haftbefehl bestanden, verhaftet wurde der Mann allerdings nicht.
Künftig arbeiten in Freiburg 40 zusätzliche Polizisten
Der Fall habe das Sicherheitsgefühl in der rund 230.000 Einwohner zählenden Stadt erschüttert, sagte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos). Darauf reagierten Polizei und Politik. Die zwischen Land und Stadt im März 2007 geschlossene Sicherheitspartnerschaft wurde erweitert und trat in der neuen Fassung am Donnerstag in Kraft.
Bereits im vergangenen Jahr - nach einer Serie von Verbrechen - hatte das Land zusätzliche Polizisten nach Freiburg geschickt. Diese werden weiter in Freiburg bleiben, sagte Strobl. Darauf hätten sich Land und Stadt nun geeinigt. Es handele sich um knapp 40 Polizeibeamte, die täglich im Zentrum unterwegs seien. Neu hinzu kämen nun fünf Ermittlungsassistenten für die Freiburger Kriminalpolizei. Der kommunale Ordnungsdienst soll mehr Personal erhalten und zudem künftig auch spätabends und nachts im Einsatz sein. (dpa)
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