Südkorea: Prozess beginnt: Polizei sucht Eigner der Unglücksfähre "Sewol"

Am Dienstag hat der Prozess gegen die überlebenden Besatzungsmitglieder der "Sewol" begonnen. In der südwestkoreanischen Stadt Gwangju stehen sie vor Gericht, Kapitän Lee Joon Seok und drei Untergebenen droht wegen "fahrlässiger Tötung" in besonders schwerem Fall die Todesstrafe. Die Fähre "Sewol" war Mitte April mit 476 Menschen an Bord gekentert, nur 174 von ihnen konnten gerettet werden.

Am Mittwoch hat die Polizei von Südkorea mit tausenden Beamten ein Kirchengelände gestürmt. Die rund 6000 Polizisten haben bei ihrer Razzia nahe Anseong nach dem untergetauchten Eigner der "Sewol", Yoo Byung Eun, gesucht. Drei Gemeindeglieder, die Yoo geholfen haben sollen, wurden festgenommen, nach zehn weiteren Komplizen wird noch gesucht.

Südkorea: Die Polizei sucht Yoo Byung Eun

Yoo Byung Eun ist der Patriarch der Familie, der die Chonghaejin Marine Co. gehört. Zur deren Flotte gehört die "Sewol". Die Behörden haben inzwischen eine halbe Million Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zu einer Festnahe Yoos führen. Der 72-Jährige wird landesweit gesucht, soll Medienberichten zufolge aber ins Ausland geflohen sein.

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Yoo gilt als spiritueller Führer der Evangelikalen Baptistenkirche von Korea. Die Kirchenabspaltung soll etwa 20.000 Anhänger haben. Schon vor drei Wochen waren der Kirchen- und Farmkomplex bei Anseong erfolglos untersucht worden. AFP/AZ