Syphilis, HIV und Co.: Mehr Geschlechtskrankheiten durch Dating-Portale
Verbreiten sich Geschlechtskrankheiten wie Syphilis oder HIV durch Dating-Portale schneller? Die Bundesregierung warnt davor.
Die Bundesregierung hat eine neue Strategie zur Eindämmung von sexuell übertragbaren Krankheiten vorgelegt. Sie warnt vor der Zunahme solcher Geschlechtskrankheiten durch die erleichterte Kontaktaufnahme von potentiellen Sexualpartnern via Internet-Datingportalen und sozialen Netzwerken. Das geht aus einem Bericht der Bild-Zeitung hervor. Dieser beruft sich auf einen Regierungsbericht über die Strategie zur Eindämmung sexuell übertragbarer Krankheiten.
Geschlechtskrankheiten durch Dating-Portale
In dem Bericht der Bundesregierung werden Datingportale und soziale Netzwerke unter dem Punkt "Neue Herausforderungen durch veränderte Verhaltensweisen" thematisiert. Sie verändern und erleichtern laut Bericht die Kontaktanbahnung. "Dies hat Einfluss auf das Sexualverhalten", steht dort weiter. Die Bedeutung von Datingportalen zur Kontaktaufnahme zwischen potentiellen Sexualpartnern sei in der Prävention von sexuell übertragbarer Krankheiten besonders zu berücksichtigen.
Darüber hinaus müsste auch der Konsum von Party- und Sexdrogen starke Berücksichtigung in der Vorbeugung vor Geschelchtskrankheiten finden. Besonders gefährdet seien "neue Gruppen" von Drogenkonsumenten, die etwa Crystal Meth und Speed nehmen. "Durch den Konsum dieser Drogen werden sowohl das Sexual- als auch das Schutzverhalten beeinflusst."
Die Strategie zur Eindämmung von Krankheiten, die sexuell übertragen werden können, hat die Bundesregierung Anfang April beschlossen. Sie läuft unter dem Leitgedanken "BIS 2030 - bedarfsorientiert, integriert, sektorübergreifend". Die vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam vorgelegte Strategie soll Bundestag und Bundesrat vorgelegt werden.
Dating-Portale und Geschlechtskrankheiten: Wenige HIV-Neuinfektionen in Deutschland
Dem Report zu sexuell übertragbaren Krankheiten zufolge hat sich die Zahl der Syphilis-Infektionen von 2010 bis 2014 um 14 Prozent erhöht auf 5.700 Fälle. Allerdings ist dieser Anstieg nur bei Männern zu beobachten. Bei Frauen sind die absoluten Zahlen wesentlich niedriger und waren 2014 sogar rückläurig.
Deutschland gehört zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa. Das geht aus der Pressemitteilung zu "BIS 2030" hervor. Die Zahlen der geschätzten Neuinfektionen mit HIV haben sich demnach seit 2006 stabilisiert. 2014 wurden 3200 neue Fälle registriert. Ende 2014 lebten in Deutschland etwa 84.000 Menschen mit HIV. cch
HIV, Syphilis, Hepatitis: Bundesregierung plant mehr Prävention
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