Traumschiff geht nicht auf Traumreise
Nach mehreren Kurzreisen streicht der Insolvenzverwalter nun auch die mehrmonatige Weltreise aus dem Programm der MS Deutschland.
Die Weltreise des ZDF-Traumschiffs bleibt vorläufig ein Traum. Am Donnerstagabend sagten die Verantwortlichen die mehrmonatige Reise der MS Deutschland ab. Der geplante Verkauf ziehe sich weiter hin. Deshalb müsse auch die von Mitte Dezember bis Mai geplante Weltreise gestrichen werden. Das gab der vorläufige Insolvenzverwalter der Reederei Peter Deilmann und der MS Deutschland Beteiligungs GmbH, Reinhold Schmid-Sperber, bekannt.
Insolvenzverwalter findet keinen Investor
"Ich bedaure die Entscheidung zur Absage der Weltreise sehr. Um Gästen und Crewmitgliedern jedoch Planungssicherheit zu geben, konnte ich sie nicht länger aufschieben", sagt Schmid-Sperber. Gäste, die bereits Zahlungen für die Weltreise oder deren Teilstrecken erbracht haben, erhalten diese zurückerstattet.
"Leider haben wir keinen Investor gefunden, der uns in der Kürze der Zeit ausreichende Finanzierungsnachweise für die teilweise attraktiven Angebote liefern konnte, um die Durchführung der Reise und des nötigen Werftaufenthalts zu garantieren", begründet Schmid-Sperber.
Die Reederei Peter Deilmann hatte angesichts der finanziellen Probleme bereits zuvor zwei für Dezember geplante Kurzreisen der Deutschland abgesagt. Allein für einen nötigen Werftbesuch müssten zwei Millionen Euro aufgebracht werden. Das Schiff braucht diese Überprüfung, die sogenannte Klasse, sonst darf es ab Dezember nicht mehr fahren.
Interessenten wollen ohne Zeitdruck verhandeln
Laut Schmid-Sperber gibt es weiterhin zahlreiche Interessenten für Schiff und Reederei, mit denen die Verhandlungen nun ohne den Zeitdruck der bevorstehenden Weltreise fortgeführt werden können. Dies geschieht mit dem erklärten Ziel, den Fahrtbetrieb der Deutschland im Frühjahr 2015 wieder aufzunehmen.
Die Reederei Peter Deilmann GmbH sowie die MS Deutschland Beteiligungs GmbH befinden sich seit Ende Oktober in der vorläufigen Insolvenz. Die MS Deutschland Beteiligungs GmbH ist Mehrheitseigentümer des gleichnamigen Kreuzfahrtschiffes. dpa
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