Was ist eigentlich Thanksgiving?
Worum geht es beim amerikanischen Thanksgiving? Neben dem Verspeisen eines gebratenen Truthahns pflegen die Amerikaner zu diesem Feiertag auch weitere Traditionen.
Obwohl es hier nicht gefeiert wird, ist das amerikanische Fest Thanksgiving auch in Deutschland bekannt. Doch bei dem amerikanischen Erntedankfest geht es um mehr als nur gebratenen Truthahn.
Thanksgiving als historisches Erntedankfest
Was heute als Familienfeier bekannt ist, hat historische Wurzeln: Als die ersten englischen Siedler bei Plymouth Rock in Massachussetts anlegten, feierten sie zusammen mit dem einheimischen Stamm der Wampanoag 1621 ein dreitägiges Erntedankfest. Ohne die Hilfe der Ureinwohner hätten sie den folgenden Winter nicht überlebt, denn diese versorgten die Kolonisten mit Lebensmitteln und brachten ihnen ihre eigenen landwirtschaftlichen Techniken bei.
Dieser friedliche Kooperation gedenken die Amerikaner bis heute zu Thanksgiving. Das Erntedankfest wird jährlich am vierten Donnerstag im November gefeiert. 2014 handelt es sich dabei um den 27. November.
In den Vereinigten Staaten gilt Thanksgiving als eines der wichtigsten Familienfeste des Jahres. Im Mittelpunkt steht eine große Mahlzeit, die mit Familie und Freunden geteilt wird. Oft kommen dafür auch weit über die Staaten verstreute Familienmitglieder zusammen, weshalb auf Straßen und auf Flughäfen der USA zu dieser Zeit des Jahres oft starker Verkehr herrscht.
Zum Thanksgiving-Festmahl wird traditionell Truthahn serviert
Beim Festmahl gibt es traditionelle Gerichte, die angeblich schon zum allerersten Thanksgiving-Fest serviert wurden: Einen gebratenen und gefüllten Truthahn (roasted turkey), begleitet von vielen unterschiedlichen Beilagen wie Süßkartoffeln (sweet potatoes), Cranberry-Sauce und auch Gemüse wie Erbsen, Mais oder Squash. Für alle, die es gerne süß haben, gibt es oft auch Apfel- oder Kürbiskuchen (Apple Pie, Pumpkin Pie) zu einem traditionellen Thanksgiving-Festessen.
Zu Thanksgiving gehören jedoch noch einige andere Traditionen: Am Vormittag findet jedes Thanksgiving in New York die Macy's Thanksgiving Parade statt. Bekannt ist diese vor allem für ihre bunten Wagen und gewaltige Luftballons unterschiedlicher Animationsfiguren oder Werbeiconen. Die Parade wird jährlich live im Fernsehen übertragen.
Der Präsident kürt jährlich den "National Thanksgiving Turkey"
Jährlich wird an Thanksgiving im Weißen Haus der nationale Thanksgiving-Truthahn gekürt. Traditionell begnadigt der Präsident dabei zwei Truthähne und rettet sie dadurch vor dem Verzehr. Den Rest ihres Lebens dürfen die Truthähne dann in Frieden auf einer Farm verbringen. Einer der beiden erhält zusätzlich den Titel "National Thanksgiving Turkey". Noch vor wenigen Jahren wurden die dem Präsidenten überreichten Vögel zu Thanksgiving von der Familie des Weißen Hauses verspeist.
Dieses Jahr gewann Truthahn Cheese die Wahl. Laut einer Bekanntgabe des Weißen Hauses erinnere sein Ruf ein wenig an Country-Musik. Welcher Vogel den Titel erringt, entscheiden die Bürger über Soziale Netzwerke. 2014 begnadigte Präsident Obama an Thanksgiving seinen zwölften Truthahn.
Traditionell gehört auch der "Black Friday" zu Thanksgiving: Am Freitag darauf gewährt der Einzelhandel hohe Rabatte. Die Läden öffnen sehr früh und haben lange Zeit auf. Der Tag zählt als Beginn der Weihnachtseinkaufssaison. Am "Black Friday" machen die Geschäfte oftmals den größten Umsatz des Jahres.
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