Zu unzuverlässig: Kundin macht via Facebook mit der Bahn Schluss
Weil sie genug von der Eskapaden der Bahn hatte, machte eine Frau jetzt auf Facebook mit dem Unternehmen Schluss. Doch so einfach will der Konzern sich nicht geschlagen geben.
Per Facebook Schlussmachen ist eigentlich nicht die feine Art. Trotzdem rührte jetzt ein Abschiedsbrief einer jungen Frau, die damit eine jahrelange Beziehung beenden wollte, Menschen aus ganz Deutschland.
Aber die Frau, die sich in dem sozialen Netzwerk "Franzi Do" nennt, wollte mit ihrem Schreiben keinen untreuen Partner loswerden. Sie hatte keine Lust mehr auf die Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn.
Franzi ist nicht die Einzige, die von der Bahn schon einmal versetzt wurde
Was als humorvolle Beschwerde einer genervten Bahnkundin begann, entwickelte sich auf der Seite des Unternehmens schnell zum Selbstläufer. 644 Kommentare sind schon unter Franzi Dos Schlussmach-Schreiben eingegangen. Und über 6000 Menschen "gefällt" der Beitrag. Mit ihrem dramatischen Abschiedsschreiben hat die junge Frau wohl den Nerv vieler Bahnkunden getroffen.
"Meine liebste Deutsche Bahn, seit vielen Jahren führen wir nun eine abenteuerliche Beziehung. Wir haben Tiefen überstanden, in denen du sehr einengend und besitzergreifend warst und mich manchmal überraschend mehrere Stunden festgehalten hast, weil es dir nicht gut ging", schreibt Franzi, der ein Triebwerkschaden bei einem Zug der Deutschen Bahn sicher nichts Neues ist.
"Ich bin so gerührt, dass du so viel Zeit mit mir verbringen möchtest. Als ich dich um ein bisschen mehr Freiraum gebeten habe hast du das toleriert und kamst einfach immer ein bisschen später."
Auch der geduldigste Mensch hat einmal genug
Ständige Unpünktlichkeit ist Gift für jede Beziehung und irgendwann hielt Franzi es einfach nicht mehr aus. Ein Vorfall, der sich erst vor kurzem ereignet haben kann, brachte für die Ex-Bahnfahrerin das Fass zum Überlaufen: "Dass du mich jetzt aber bei klirrender Kälte fast 45 Minuten warten lässt ohne Bescheid zu sagen und dann gar nicht auftauchst, das geht nun wirklich zu weit."
Dann spricht Franzi Klartext. Eine Zukunft mit der Bahn kann sie sich einfach nicht mehr vorstellen, zu viel ist vorgefallen. "Es tut mir sehr leid, aber ich denke nun wirklich über eine endgültige Trennung nach. Ich brauche jemanden an meiner Seite der zuverlässig ist, nicht nur mein Geld will und auch bereit ist auf meine Bedürfnisse einzugehen." Und genau so jemanden habe sie schon gefunden, so das Trennungsschreiben weiter. "Er nennt sich Opel und ist immer für mich da."
Die Bahn will die Beziehung noch nicht aufgeben
Doch als jahrelanger Partner der jungen Frau konnte die Bahn es nicht auf sich sitzen lassen, einfach so durch einen anderen ersetzt zu werden. Reumütig schreibt diese "Hallo meine liebste Franzi Do, es tut mir so leid. Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit viele Fehler gemacht habe und nicht immer pünktlich bei unseren Treffen war. Dafür möchte ich mich in aller Form bei Dir entschuldigen. Ich habe die Zeit mir Dir sehr genossen."
Trotz der klaren Worte der jungen Frau bittet die Bahn dann sogar um eine zweite Chance und gelobt Besserung: "Vielleicht gibst Du mir aber noch einmal die Möglichkeit, Dir zu zeigen, wie viel Du mir bedeutest. Ich werde bei unseren nächsten Treffen auch versuchen pünktlich zu sein oder Bescheid zu sagen, falls ich mich verspäte."
Gibt es noch eine Chance auf Versöhnung?
Doch mit solchen Versprechungen gibt sich Franzi nicht zufrieden, zu tief sitzen die jahrelangen Enttäuschungen. In Folge entsteht ein Gespräch mit der Bahn, in das sich immer mehr Menschen einmischen. Schließlich fasst sich einer ein Herz: "Ihr schreibt soooo süß! Versucht es doch noch einmal miteinander!", bittet Facebook-Bahnfreund Carsten Hess.
Der Meinung sind auch 89 andere. Ob Franzi und die Bahn noch einmal zueinander finden, oder ob der Opel das Rennen um das Herz der Frau endgültig gewonnen hat, ist noch offen. Wer gute Ratschläge für die beiden Ex-Partner hat oder einfach ein bisschen schmunzeln möchte: Hier spielt sich das Liebesdrama ab. hari
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