Landung von „Curiosity“ wird zur Public-Viewing-Party
Bald landet das amerikanische Roboterfahrzeug „Curiosity“ auf dem Mars. Daraus wird in den USA eine große Party.
Der Countdown läuft: Am Montag soll das Roboterfahrzeug „Curiosity“, übersetzt „Neugier“, auf dem Mars landen. Bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist die Spannung ins Unermessliche gestiegen: Nichts darf bei dem riskanten Landemanöver am kommenden Montag schiefgehen, sonst würde die umgerechnet etwa 1,9 Milliarden Euro teure Mission wohl zu einer Blamage.
Odyssey wirft ein Auge auf Curiosity
Gerade noch rechtzeitig hat die Nasa in der vergangenen Woche die Raumsonde „Odyssey“ zurück in die richtige Spur gesetzt. Curiosity kann aus der Marsatmosphäre zunächst nur wenig Informationen an die Erde schicken – und auch nicht sofort die Landung melden. Die Nasa braucht deswegen einen Beobachter: Odyssey. Die Raumsonde umkreist seit 2001 den Mars, hatte sich aber vor einigen Wochen überraschend in eine Art Ruhezustand geschaltet. Das hätte bedeutet, dass sie rund zwei Minuten zu spät am Ort des Landemanövers von Curiosity vorbeigeflogen wäre.
Auch europäische Weltraumbehörde ist dabei
Mithilfe einer Korrekturdüse hat die Nasa Odyssey wieder in den Normalzustand versetzen können. „Die Informationen, die wir bekommen, lassen uns schließen, dass das Manöver wie geplant abgelaufen ist“, teilte Nasa-Manager Gaylon McSmith in einer Pressemitteilung mit. Pünktlich um 7:31 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit am 6. August werde Odyssey hoffentlich die erfolgreiche Landung des Marsrovers an die Erde funken. Zwei weitere Marssonden – der „Reconnaissance Orbiter“ der Nasa und der „Mars Express“ der europäischen Weltraumbehörde Esa – werden das Ereignis ebenfalls überwachen, sie können ihre Daten aber aus technischen Gründen erst später an die Erde liefern.
Public-Viewing in New York
Rund um die Landung ihrer bisher technisch ausgefeiltesten und teuersten Marsmission hat die Nasa ein Großevent geplant: Überall in den USA würden öffentliche Veranstaltungen organisiert, teilte Nasa-Manager Doug McCuistion mit. Auf dem New Yorker Times Square etwa wird die Landung zumindest indirekt live übertragen: über eine Leitung in das kalifornische Kontrollzentrum, wo das Signal für eine erfolgreiche Landung eingehen soll. „In der Stadt, die niemals schläft, ist der historische Times Square genau der richtige Ort für die New Yorker, um an dieser historischen Landung teilzuhaben“, erklärte John Grunsfeld, der das Projekt für die Nasa mitverantwortet.
Computerspiel kommt auf den Markt
Auch mehrere Museen laden zu Übernachtungspartys. Außerdem veröffentlicht die Nasa ein Computerspiel, das eine virtuelle Landung des Rovers auf dem Mars simuliert. Das Spiel solle verdeutlichen, wie schwer es ist, ein solches Roboterauto zu landen, teilte die Nasa mit. Via Twitter und Facebook soll live von der Landung berichtet werden.
Roboter sucht nach Leben auf dem Mars
Im November vergangenen Jahres war Curiosity an Bord einer Atlas-Rakete in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Wenn das rund 900 Kilogramm schwere Roboterfahrzeug das riskante Aufsetzmanöver auf dem Mars unbeschadet übersteht, soll es von seinem Landeplatz im Gale-Krater aus rund zwei Jahre lang auf der Suche nach mikrobiellem Leben über den Mars rollen. dpa/AZ
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