Ahmadinedschad greift USA an: "Terrorismus gehört Euch"
Der iranische Präsident Ahmadinedschad hat die USA nach den Komplott-Vorwürfen gegen sein Land scharf angegriffen. Die Vereinigten Staaten wollen den Iran weiter isolieren.
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat die USA scharf angegriffen. Nicht der Iran, sondern die USA seien Terroristen, sagte Ahmadinedschad vor Studenten am Sonntag laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna. Er äußerte sich damit erstmals zu den US-Vorwürfen über ein angebliches Terrorkomplott seines Landes. Die US-Regierung wirft "Elementen der Regierung" im Iran vor, einen Mordanschlag gegen den saudischen Botschafter in Washington geplant zu haben. Sie will das Land deswegen international weiter isolieren.
"Iran ist eine Kulturnation"
"Der Iran ist eine Kulturnation und hat eine Zivilisation und braucht sich nicht auf den Terrorismus zu berufen", sagte Mahmud Ahmadinedschad. In Richtung Washington fügte er hinzu: "(Die Kultur des) Terrorismus gehört Euch."
"Vergebliche Bemühungen" der USA
Der iranische Präsident wies die Beschuldigungen der USA zurück. Sie seien nur vergebliche Bemühungen, Fortschritt und Entwicklung im Iran zu behindern. Der iranische Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hatte die Anschuldigungen zuvor als "dumm" bezeichnet.
Hugo Chávez: "Vorwürfe erfunden"
Venezuelas Präsident Hugo Chávez stellte sich am Wochenende auf die Seite des Irans und nannte die US-Vorwürfe "erfunden". Er äußerte zudem die Befürchtung, sein Land könne von den Amerikanern nun als Komplize des Irans gebrandmarkt werden. Venezuela und der Iran haben ihre Beziehungen in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut und widersetzen sich den USA gemeinsam.
Geheime Informationen
Die USA wollen unterdessen nach einem Bericht der "New York Times" den internationalen Druck auf Iran massiv erhöhen. So verlange die Regierung von Präsident Barack Obama von den Vereinten Nationen, bislang geheime Informationen über das iranische Atomprogramm zu veröffentlichen. Dabei solle es sich auch um Beweise aus den vorigen Monaten handeln, dass Teheran Atomwaffen entwickele und teste.
Neuerliche Sanktionen
Die Amerikaner erhofften sich von einer Bekanntmachung der Erkenntnisse eine neue internationale Diskussion darüber, wie das iranische Atomprogramm zu stoppen sei. Neben neuerlichen Sanktionen solle die Debatte ein weiterer Schritt sein, um den Iran zu isolieren, schrieb die Zeitung weiter. Das Regime in Teheran betont, das Atomprogramm diene ausschließlich zivilen Zwecken. (dpa)
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