Biwak mit Waffen
Polizei hebt Gruppe aus
Unterstützt von der Sondereinheit GSG9 hat die Polizei Wohnungen von mutmaßlichen Rechtsextremen in Thüringen und Niedersachsen durchsucht. Dabei wurden am Freitag Waffen, Munition, Drogen, Propagandamaterial sowie Handys und Computer sichergestellt, wie das Landeskriminalamt (LKA) in Erfurt mitteilte. Ermittelt wird wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung gegen 13 Männer und Frauen.
Nach Angaben von Szenekennern soll es sich um das Netzwerk „Europäische Aktion“ handeln. Dies wurde in Polizeikreisen bestätigt. Von LKA und Staatsanwaltschaft Gera hieß es dagegen nur, dass einige der Verdächtigen einer international agierenden rechtsextremen Bewegung angehören sollen. Ihr Ziel sei es, gegen die Staats- und Gesellschaftsordnung Deutschlands und anderer europäischer Staaten vorzugehen.
So sollen die Beschuldigten in Südthüringen Waldbiwaks organisiert oder daran teilgenommen haben. Es habe sich um eine Art Ausbildungscamp mit Waffen gehandelt, sagte Oberstaatsanwalt Steffen Flieger.
Die Gruppe „Europäische Aktion“ sei „ein Sammelbecken von Holocaustleugnern und Neonazis“, erklärte die Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss (Linke), die als Kennerin der rechten Szene bekannt ist. (dpa)
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