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Interview
09.02.2017

Die Balkanroute ist "geschlossen": Doch wo sind die Flüchtlinge nun?

Im Mai 2016 forderten Migranten, dass die Balkanroute geöffnet und ihnen die Weiterfahrt nach Zentraleuropa erlaubt wird. Tausende sind mittlerweile in Griechenland gestrandet.
Foto: Kostas Tsironis, dpa (Archivbild)

Vor einem Jahr kamen Tausende Flüchtlinge über die Balkanroute nach Mitteleuropa. Heute heißt es, die Strecke sei "geschlossen". Doch ist sie das? Und wo sind die Flüchtlinge dann?

Stefan Telöken ist Pressesprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, inwiefern man die Balkanroute als geschlossen bezeichnen kann und darüber, wo sich die Flüchtlinge heute aufhalten.

Nach den Grenzschließungen verschiedener Länder und dem Abkommen zwischen der EU und der Türkei gilt die Balkanroute seit knapp einem Jahr als dicht. Aber ist sie das wirklich?

Stefan Telöken: Über den Balkan sind die letzten Jahrzehnte immer Flüchtlinge und Migranten nach Mitteleuropa gekommen. Deren Zahl ging deshalb auch im letzten Jahr nicht auf Null zurück, hat aber drastisch abgenommen. Zwar werden in den verschiedenen Ländern fast täglich Neuankünfte vermeldet, doch die Zahl bleibt im Vergleich zu 2015 konstant sehr gering.

Stefan Telöken ist Pressesprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks.
Foto: Gordon Welters

Bei der Länge der Strecke: Ist es möglich, Zahlen zu nennen?

Telöken: Valide Angaben zu machen, ist schwer. Vielleicht hat nach der Schließung der Grenzen noch eine fünfstellige Zahl an Menschen versucht, mit Schleppern über die Balkanroute nach Mittel- und Nordeuropa zu kommen. Da Neuankünfte aber oft doppelt oder dreifach gezählt werden – etwa zuerst in Mazedonien, dann ein weiteres Mal in Kroatien – muss man mit diesen Schätzungen sehr vorsichtig sein.

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Wo stranden die Menschen, die versuchen, über die Route nach Europa zu gelangen?

Telöken: Vor allem in Griechenland und Serbien, die meisten sind mit der Schließung der Grenzen aber in Griechenland gestrandet. Manchmal kommt dort tageweise niemand aus der Türkei an, dann sind die Zahlen wieder zwei- oder dreistellig. In diesem Jahr waren es im Durchschnitt 45 Menschen pro Tag. Insgesamt leben auf Griechenland und die griechischen Inseln verteilt circa 62.000 Flüchtlinge.

Und in Serbien?

Telöken: Dort befinden sich aktuell rund 7700 Flüchtlinge. 6500 davon sind registriert und leben in regulären Unterkünften. Eine Minderheit ist obdachlos, lebt unter prekären Umständen in Belgrad oder an der Grenze zu Ungarn. Dort dürfen jedoch täglich nur wenige Asylsuchende einreisen. In Ungarn, Slowenien und Kroatien sind die Zahlen deshalb gering.

Aus welchen Ländern stammen die Menschen, die aktuell versuchen, über die Balkanroute nach Europa zu gelangen?

Telöken: Aus einer Vielzahl von Ländern, vor allem aber aus Afghanistan, dem Irak, Pakistan und Syrien. Wobei die Syrer zuletzt nicht mehr die Hauptgruppe bildeten.

Gibt es Routen, auf die Flüchtlinge und Schlepper in den vergangenen zwölf Monaten ausgewichen sind?

Telöken: 2016 kamen 280.000 Asylsuchende nach Deutschland. Die Zahlen verraten aber nicht, auf welchen Wegen. Die meisten Menschen kamen wohl in den ersten Monaten des Jahres über die Balkanroute. Die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nach Italien wagten 180.000. Sie kommen vor allem aus ost- und westafrikanischen Staaten. Deshalb kann man nicht von einer Ausweichroute sprechen. Und die Wege nach Mitteleuropa, die die Schlepper jetzt über grüne Grenzen zu gehen versuchen, sind wohl nicht neu, aber stärker frequentiert als vor einem Jahr.

An der deutsch-österreichischen Grenze fahndet die Polizei auch heute noch nach Schleusern.
Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

Wie, schätzen Sie, wird sich die Situation im Laufe des Jahres entwickeln?

Telöken: Prognosen für die Zukunft zu treffen, ist schwierig. Es kommt auf Entwicklungen in den Herkunftsländern an und darauf, ob es politische Lösungen für die Konflikte gibt, wegen derer Menschen fliehen. Es ist aber davon auszugehen, dass sich 2015 in Europa nicht wiederholen wird. Man muss aber betonen: Die meisten Flüchtlinge auf der Welt sind nicht hier, sondern bleiben in der Konfliktregion, aus der sie stammen. Neun von zehn Flüchtlingen weltweit leben in Staaten mit geringem oder mittlerem Einkommen.

Zum Beispiel?

Telöken: Der Libanon etwa hat mit seinen circa vier Millionen Einwohnern eine Million Syrer aufgenommen. Dort leben in jeder Stadt und Gemeinde Flüchtlinge, viele von ihnen unterhalb der Armutsgrenze. In allen Erstaufnahmeländern dieser Welt gilt es, gezielt und verstärkt Flüchtlingshilfe zu leisten.

Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund die jüngste Äußerung des österreichischen Verteidigungsministers, Hans-Peter Doskozil, die Balkanroute müsse stärker abgeriegelt werden?

Telöken: Allein auf Abschottung zu setzen, würde zu kurz greifen, um den Problemen gerecht zu werden. Das zeigen unter anderem die offensichtlich zunehmenden Schlepperaktivitäten. UNHCR hat Vorschläge veröffentlicht, wie eine EU-Asylpolitik aussehen kann, die den Interessen der Staaten und dem Flüchtlingsschutz dient. Ein gemeinsames Registrierungssystem würde sich beispielsweise eignen, um das Vertrauen innerhalb der Bevölkerung in die Regierung zu steigern. Und noch wichtiger: Die EU muss auf Flüchtlingsbewegungen besser vorbereitet sein.

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