Donald Trump hat ein Problem mit der Wahrheit
Donald Trumps Amtszeit hat begonnen. Gleich zu Beginn zeigt er sich unsouverän und gekränkt - gerade im Umgang mit einem ur-amerikanischen Recht.
Die USA waren schon vor Donald Trump ein gespaltenes Land, doch die Dimensionen der Demonstrationen gegen den neuen Präsidenten sind historisch einzigartig. Wenn Trump besonnen auf die Proteste reagiert hätte, wäre die Bewegung wohl kurzlebig. Bei seiner Vereidigungsrede am Freitag spielten US-Grundwerte wie Freiheit, Menschenrechte und Demokratie keine Rolle. Er empfahl Patriotismus als bestes Mittel gegen Vorurteile. Das Fundament seiner Politik ist eine totale und kritiklose Loyalität mit den USA.
Es ist wenig erstaunlich, dass dagegen noch mehr Menschen protestierten als erwartet. Ein souveräner Präsident hätte das als Beispiel für politische Teilhabe und für das Recht auf freie Meinungsäußerung anerkennen können, das die USA vielen anderen Ländern voraushaben. Er hätte den Teilnehmern signalisiert, dass sie gehört werden.
Doch Trump ignorierte deren Anliegen. Dass er über ein leicht kränkbares Ego verfügt, ist bekannt. Bei seinem bizarren Versuch, die Zuschauerzahlen bei seiner Vereidigung nachträglich nach oben zu korrigieren, erinnert der mächtigste Mann der Welt einem beleidigten Kleinkind. Auf der Strecke bleibt die Wahrheit.
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Sein Problem mit der Wahrheit löst der ganz einfach mit "alternativen Fakten":
http://www.focus.de/politik/videos/usa-trump-sprecherin-rechtfertigt-leere-zuschauerraenge-mit-alternativen-fakten_id_6533180.html
Damit dürfte das Unwort des Jahres 2017 schon feststehen.