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Reform
15.06.2011

Gleiches Recht für alle?

Das Religionsamt in der Türkei will mit der Diskriminierung der Frauen in den Moscheen aufräumen und hat Inspektoren losgeschickt

Istanbul Mehmet Görmez ist ein islamischer Fundamentalist, aber ein fortschrittlicher. Als Leiter des staatlichen Religionsamtes in der Türkei ist Görmez der Herr über alle 80000 Moscheen im Land – und er fordert die Gläubigen auf, sich an die emanzipatorischen Grundlagen des Glaubens zu erinnern. „Zur Zeit des Propheten nahmen die Frauen nicht nur an den Feiertagsgebeten teil, sondern an allen fünf täglichen Gebeten“, schärfte Görmez kürzlich den Muftis aus allen türkischen Provinzen bei einer Versammlung ein.

Daran sollten sich die Türken von heute ein Beispiel nehmen, sagte Görmez und startete ein revolutionäres Projekt: „Frauenpower in den Moscheen“. Bisher führen Frauen in türkischen Moscheen ein Mauerblümchendasein. Häufig müssen sie die Gotteshäuser durch kleine Seiteneingänge betreten, während die Männer durchs Hauptportal zum Gebet schreiten.

Im Innern der Moscheen sieht es nicht besser aus. Die Männer beten in den hellen Haupträumen. Und die Frauen? Wenn sie Glück haben, können sie sich auf einer Empore an der Rückseite des Gebetsraumes einen Platz suchen. „Leider gib es für Frauen in vielen Moscheen nur dunkle Verliese oder völlig unbenutzbare Räume“, sagte Religionsamtsvize Ekrem Keles. Oft genug gibt es auch überhaupt keinen Platz für weibliche Gläubige, die dann ganz draußen bleiben müssen.

Mit dieser und manch anderer Reform kämpft der Religionsamtsleiter gegen das seiner Meinung nach falsche Bild vom frauenfeindlichen Islam. Und so schickte Görmez mehrere – aus Männern und Frauen bestehende – Expertenteams los, die in Istanbul und anderen Städten die Moscheen auf Frauenverträglichkeit prüfen und bei Bedarf bauliche Veränderungen empfehlen sollen. Bis zum islamischen Fastenmonat Ramadan im Sommer sollen die Frauen in den Moscheen anständig beten können. Selbst in der konservativen Stadt Erzurum im Osten der Türkei wurde bereits mit der Moscheen-Inspektion begonnen.

Aus der Sicht islamischer Reformer wie Görmez sind nicht die religiösen Grundlagen Mohammeds daran schuld, dass Frauen in vielen islamischen Ländern benachteiligt sind, sondern ein soziales Macho-Gehabe, das nichts mit dem Islam zu tun habe. Man wisse aus Mohammeds Zeiten, dass damals auch Frauen während der Predigten ihre Fragen an den Propheten richteten und von diesem auch Antwort erhielten, sagt Görmez. Mancherorts hätten sich aber in der Folgezeit leider „die Traditionen vor die Religion geschoben“. So wurden auch die Frauen mit der Zeit aus den Moscheen gedrängt.

Nicht nur in den Gotteshäusern tritt das Religionsamt für Frauenrechte ein. Unter anderem bescheinigt die Behörde den türkischen Frauen ein religiös verankertes Widerstandsrecht, wenn ihre Ehemänner rabiat werden sollten: „Wenn sie geschlagen wird, darf sie ihren Mann schlagen, um sich zu schützen“, erklärte das Religionsamt bereits vor einigen Jahren. Zudem solle eine unter Gewalt leidende Frau auf juristischem Wege gegen ihren Mann vorgehen, empfahl die Behörde. Ohnehin habe der Mann nach Regeln des Islam kein Recht, seine Frau zu verprügeln.

Der Schlüssel für den Erfolg der Reformen liegt aber nicht in Expertengutachten und baulichen Nachbesserungen der Moscheen, wie die Religionswächter sehr wohl wissen. Nötig sei vor allem ein Mentalitätswandel bei den Männern. „Was wollen die denn hier?“ sei eine Frage, die bei vielen männlichen Gläubigen über Frauen in der Moschee zu hören sei, sagt Religionsamts-Vize Keles. „Das dürfen wir nicht zulassen.“

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