Großrazzia gegen IS in der Türkei - rund 400 Festnahmen
Der letzte Angriff auf einen Club in Istanbul liegt erst rund einen Monat zurück. Nun geht die Polizei massiv gegen mutmaßliche IS-Anhänger vor.
Mit Razzien in mehreren Städten und Provinzen der Türkei ist die Polizei gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgegangen. Dabei wurden insgesamt rund 400 Verdächtige festgenommen und zahlreiche Wohnungen durchsucht, berichtete die Nachrichtenagentur DHA am Sonntag.
Alleine in der Grenzprovinz Sanlifurfa habe die Polizei 150 Syrer in Gewahrsam genommen worden. In der Hauptstadt Ankara seien 60, in der zentraltürkischen Provinz Konya 75 Verdächtige festgenommen worden.
Weitere Razzien gab es unter anderem in der Metropole Istanbul, im westtürkischen Izmir und im südtürkischen Adana. Unter den Verdächtigen sind laut DHA viele Ausländer. Ihnen wird unter anderem die Planung von Anschlägen in der Türkei vorgeworfen.
Terroranschläge in der Türkei
Die türkische Führung macht den IS für zahlreiche Terroranschläge im Land verantwortlich. Der IS bekannte sich zudem zu dem Anschlag auf den Istanbuler Club Reina vor etwas mehr als einem Monat. In der Silvesternacht hatte ein Angreifer im Club um sich geschossen und 39 Menschen getötet.
Die Polizei nahm im Anschluss zahlreiche Verdächtige in Untersuchungshaft, der aus Usbekistan stammende Hauptverdächtige befindet sich in Polizeigewahrsam. Ob die aktuellen Razzien im Zusammenhang mit dem Reina-Angriff stehen, war zunächst unklar.
Unter anderem schreibt die türkische Führung dem IS noch einen schweren Anschlag auf den Istanbuler Atatürk Flughafen im vergangenen Juni und ein Attentat auf eine Hochzeitsfeier im südtürkischen Gaziantep zu.
Die türkische Armee kämpft seit August im Nachbarland Syrien gegen den IS. Anadolu berichtete am Sonntag, die türkische Luftwaffe habe in den vergangenen 24 Stunden Luftschläge in der nordsyrischen Region Al-Bab geflogen. 33 IS-Kämpfer seien "neutralisiert" - also getötet, verletzt oder gefangen genommen - worden. dpa
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