Homosexueller Priester erhebt schwere Vorwürfe gegen den Papst
Der homosexuelle Priester Krzysztof Charamsa hat einen Bandbrief veröffentlicht. Darin kritisiert er den Papst scharf. Die Kirche zerstöre das Leben von Millionen Homosexuellen.
Der vom Vatikan geschasste homosexuelle polnische Geistliche Krzysztof Charamsa hat in einem Brandbrief schwere Vorwürfe an den Papst gerichtet. Franziskus und die Kirche hätten es geschafft, das Leben von uns Schwulen zur Hölle zu machen, heißt es in dem Schreiben. Die katholische Kirche verfolge und zerstöre das Leben von Millionen Homosexuellen und habe sie in von der Gesellschaft ausgeschlossene Leprakranke verwandelt, als ob sich die Menschen ihre sexuelle Orientierung aussuchen könnten.
Das Schreiben hatte Charamsa bereits am 3. Oktober verschickt, kurz vor Beginn der Familiensynode im Vatikan. Der Inhalt wurde aber erst jetzt bekannt. In ihm ruft Charamsa alle homosexuellen Kardinäle, Bischöfe und Priester auf, den Mut zu finden, "diese unsensible, ungerechte und gewalttätige Kirche" hinter sich zu lassen.
Homosexueller Priester Charamsa verlor sein Amt nach dem Comingout
Charamsa hatte mit seinem Comingout einen Tag vor dem Beginn der Familiensynode im Vatikan weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Bei einer Pressekonferenz trat der 42-jährige Pole am 3. Oktober gemeinsam mit seinem Partner auf. Mit ihm lebt er in Barcelona. Den Klerus bezeichnete er in einem Interview als überwiegend homosexuell und homophob.
Der Vatikan reagierte erbost und enthob Charamsa umgehend seines Amts in der Glaubenskongregation. Vergangene Woche wurde er zudem vom Priesteramt freigestellt. afp
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