Industrie fürchtet um Standort
IHK: Strompreise könnten stark steigen
Augsburg Die schwäbische Wirtschaft befürchtet, dass die Energiewende in Deutschland zu derart hohen Strompreisen führt, dass die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Firmen gefährdet ist. „Durch den Atomausstieg steht weniger Strom zur Verfügung; wenn man den Gesetzen des Marktes folgt, steigt dadurch der Preis“, sagte der Vorsitzende des Energie-Ausschusses der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben, Walter Ernst, unserer Zeitung. „Wir befürchten, dass Hochleistungsfirmen unserer Region den Standort am Ende infrage stellen“, warnte er. Dies gelte besonders für energieintensive Betriebe, in denen Metall erwärmt und bearbeitet wird.
Die IHK sieht das Problem, dass sich die Energiepreise in Europa auseinanderentwickeln. Während in anderen Ländern der Strompreis relativ niedrig bleiben könnte, gehen die IHK-Energieexperten davon aus, dass der Preis in Deutschland durch den Atomausstieg stärker als anderswo steige. Dadurch könnte es für einzelne Firmen rentabel werden, die Produktion zu verlagern, warnt die IHK
Die schwäbische Wirtschaft fordert jetzt von der Politik, die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz für die Industrie auf vier Eurocent pro Kilowattstunde zu deckeln; derzeit liegt die Umlage bei rund 3,5 Cent. Zudem sollten deutlich mehr energieintensive Betriebe von der Umlage befreit werden als bisher geplant. M. Kerler
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