Leipzig will München bei Flüchtlingsaufnahme nicht helfen
München braucht Unterstützung bei der Bewältigung des Flüchtlingsandrangs - und bekommt eine klare Absage aus Leipzig.
Auch gestern kamen in München wieder mehrere Tausend Flüchtlinge am Hauptbahnhof an, wurden registriert, erstversorgt, medizinisch untersucht und dann an Erstaufnahme-Einrichtungen verteilt. Es ist ein gewaltiger logistischer Aufwand, den hunderte Beamte, Retter und freiwillige Helfer jeden Tag stemmen.
Die bayerische Staatsregierung forderte angesichts der dramatischen Entwicklung die Hilfe aller anderen Bundesländer. "Bayern kann das alleine nicht mehr schaffen", sagte etwa Sozialministerin Emilia Müller (CSU).
München hoffte dabei, dass Leipzig die bayerische Landeshauptstadt unterstützen könne. Doch von dort kam jetzt eine klare Absage. Nach den Worten von Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) wird die Stadt kein "Drehkreuz" für Flüchtlinge. "Es wird keinen Verteilbahnhof für Flüchtlinge in Leipzig geben", wird Jung von der "Leipziger Volkszeitung" zitiert. Der dafür vorgesehene Güterbahnhof am Flughafen Leipzig/Halle genüge nicht den Anforderungen, heißt es.
Kürzlich war mitgeteilt worden, dass die Prüfungen für Leipzigs Flughafen als weiteres Drehkreuz zur Verteilung der über Ungarn einreisenden Flüchtlinge auf Ostdeutschland laufen. Ein Sprecher des sächsischen Innenministeriums hatte erklärt, dass mit 4.000 bis 5.000 Flüchtlingen zu rechnen sei, die "dann relativ schnell vom Bahnhof München nach Leipzig kommen könnten, eventuell binnen Stunden". epd/AZ
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