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Erfurt: Schüsse an Silvester 1996: Neue Ermittlungen gegen Beate Zschäpe
Erfurt
29.04.2013
Schüsse an Silvester 1996: Neue Ermittlungen gegen Beate Zschäpe
Hat das NSU-Terror-Trio 1996 auf zwei Brüder geschossen? Die Erfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Beate Zschäpe.
Am 6. Mai beginnt in München der vieldiskutierte NSU-Prozess. Unabhängig davon ermittelt die Erfurter Staatsanwaltschaft in einem neuen Verfahren gegen die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe. Es werde dem Anfangsverdacht des versuchten mittäterschaftlichen Mordes nachgegangen, sagte die Erfurter Oberstaatsanwältin Anette Schmitt-ter Hell am Sonntag. Sie bestätigte damit einen Bericht von MDRThüringen.
Hat das NSU-Trio 1996 auf zwei Brüder geschossen?
Hintergrund ist ein Streit auf dem Erfurter Bahnhof am Silvesterabend 1996 zwischen zwei Brüdern aus Hamburg sowie zwei Männern und einer Frau. Dabei sollen Schüsse auf die Brüder abgegeben worden sein.
Nach dem Auffliegen des rechten Terror-Trios hatten sich die Brüder im Sommer vergangenen Jahres beim Bundeskriminalamt (BKA) gemeldet, weil sie das Trio wiedererkannt haben wollen.
Oberstaatsanwältin Schmittter Hell sprach von einem "äußerst vagen Anfangsverdacht". Auch sei es sehr schwierig, nach der langen Zeit jetzt noch einen Tatnachweis zu führen. Die Brüder hatten nach dem Vorfall vor fast 17 Jahren laut MDR aus Angst vor Repressionen durch die rechte Szene keine Anzeige gestellt.
Die Terror-Zelle NSU und ihre Morde
Die Bundesanwaltschaft hatte das Verfahren nach Erfurt abgegeben, da sie 1996 noch keine Anhaltspunkte einer terroristischen Vereinigung von Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe sah. Zschäpe muss sich als einzige Überlebende der Bande ab 6. Mai als Hauptangeklagte im NSU-Prozess in München verantworten. Ihr wird die Mittäterschaft an zehn rassistisch motivierten Morden sowie Anschlägen der Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) vorgeworfen. dpa
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