Seehofer setzt auf „Anti-Maaßen“
HaldenwangsollChefwerden
Neuer Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) soll der bisherige Vizeleiter Thomas Haldenwang werden. In Geheimdienstkreisen gilt Thomas Haldenwang als so etwas wie ein „Anti-Maaßen“. Eingeweihte haben bisher keine Spur von Geltungsdrang beim künftigen Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) entdeckt. Und auch kein Bedürfnis, sich politisch und womöglich auch noch in Interviews öffentlich zu äußern. Experten kennen den gebürtigen Wuppertaler als ruhigen Beamten. Auch bei Vorgesetzten hat sich Haldenwang den Ruf erworben, sich vor allem um Fachthemen zu kümmern.
Gerade diese Eigenschaften könnten Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bewogen haben, mit dem Vorschlag den Vize zum Chef zu machen, einen Schlussstrich unter die wochenlangen Querelen um den umstrittenen früheren Behördenchef Hans-Georg Maaßen zu ziehen. Seehofer betonte am Montag, ihm sei wichtig gewesen, „diese Entscheidung mit allen Partnern in der Koalition einvernehmlich zu treffen“. Er werde die Ernennung Haldenwangs dem Bundeskabinett vorschlagen, erklärte Seehofer. Nur mit der gemeinsamen Personalentscheidung der Koalition „kann es uns gelingen, dass sich das Bundesamt für Verfassungsschutz wieder auf seine Kernaufgaben konzentrieren und seine wichtige Rolle umfassend wahrnehmen kann“. Haldenwang sei ein „ausgewiesener Fachmann und genau der Richtige für diese Aufgabe“.
Der Fall Maaßen hatte im Spätsommer beinahe zum Koalitionsbruch geführt. (afp, dpa)
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