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Frankreich
24.10.2011

Traurige Anne: Die Frau, die Strauss-Kahn versuchte Vergewaltigung vorwirft

Es ist eine Ausnahme, wenn Tristane Banon mit Journalisten spricht.
Foto: dpa

Eine Journalistin beschuldigt den früheren IWF-Chef der versuchten Vergewaltigung. Der Fall ist verjährt. Und doch geht Tristane Banons Kampf weiter.

Sie wirkt unendlich zerbrechlich, wie sie da steht: blass, klein und abgemagert. Sofort wiedererkennbar mit ihren wirren aschblonden Locken um das hübsche schmale Gesicht und den großen Augen. „Ich habe drei Nächte nicht geschlafen“, sagt Tristane. Es geht ihr nicht gut, das darf, das soll man ruhig sehen. Kein Make-up übertüncht ihren hellen Teint und kein Abdeckstift die dunklen Augenringe.

Die Frau, die DSK das politische Kreuz brach

Es ist eine Ausnahme, wenn sie heute mit Journalisten spricht, um ihr neues Buch vorzustellen – aber nur mit ausländischen. „Die haben mich fairer behandelt.“ Sie war selbst mal Journalistin, aber das ist vorbei. Seit Monaten scheut die 32-Jährige die Öffentlichkeit. Sie führt ihren Hund Flaubert draußen in der Natur aus, wo wenige Menschen sind, die über sie urteilen und auf sie deuten als die Frau, die Frankreichs gefallenem Polit-Star Dominique Strauss-Kahn im entscheidenden Moment das Kreuz brach, politisch gesehen.

Nämlich genau dann, als das Gericht in New York das Strafverfahren gegen den ehemaligen Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) wegen des Vorwurfs einer Sex-Attacke auf das Zimmermädchen Nafissatou Diallo eingestellt hatte, weil diese unglaubwürdig erschien. Triumphierend war Strauss-Kahn zurück nach Frankreich gekehrt, vielleicht, um trotz all der Negativschlagzeilen über seine Sexbesessenheit doch noch die Präsidentschaftskandidatur zu wagen. Er war doch ein so beliebter, charismatischer Politiker gewesen, ein so renommierter Ökonom.

Gericht erkannte "sexuelle Aggression" an

Da reichte Tristane Banon Klage ein wegen versuchter Vergewaltigung vor mehr als acht Jahren in einer kleinen, eigenartig leeren Wohnung in Paris, in die er die junge Buchautorin für ein Interview eingeladen – sie sagt: gelockt – hatte. Er sei zudringlich, dann handgreiflich geworden, nur mit Glück sei sie ihm entkommen, sagt sie. Strauss-Kahn hält dagegen, er habe zwar versucht, sie zu küssen, sich aber sofort zurückgezogen, als er auf Widerstand stieß. Das Gericht erkannte eine „sexuelle Aggression“ an, doch stellte es das Verfahren wegen Verjährung ein. Banon empfand die vermeintliche Niederlage als Genugtuung: „Jetzt kann niemand mehr sagen, dass ich eine Lügnerin bin.“

Ein gestörtes Verhältnis zu Männern?

Das treibt sie um: was Leute, die sie nicht kennen, über sie reden und schreiben. Dass sie doch nur Aufmerksamkeit wollte, ein psychisches Problem habe, ein gestörtes Verhältnis zu Männern, nachdem ihr immer ein Vater fehlte. Eigentlich heißt sie Anne-Caroline – ihr Künstlername Tristane bedeutet „Triste Anne“, „traurige Anne“.

Jetzt redet und schreibt sie selbst: In ihrem autobiografischen Buch „Der Ball der Heuchler“ („Le bal des hypocrites“) gibt sie ihren „Leidensweg“ seit dem 15. Mai wieder, als mit Strauss-Kahns Festnahme in New York die „Affäre DSK“ begann, die Frankreich in Atem hielt und aus Banon, die trotz ihrer vier veröffentlichten Bücher und diverser Kontakte ins Pariser Medien- und Intellektuellen-Milieu weitgehend unbekannt war, eine Berühmtheit machte.

Plötzlich erinnerte man sich an diese telegene junge Französin, die 2007 in einer Fernsehsendung in lockerem Plauderton vom Übergriff eines Politikers erzählt hatte, dieses „brünstigen Schimpansen“, dessen Namen der Fernsehsender mit einem Piepton überdeckte. Sie habe damals nicht geklagt, weil ihre Mutter, eine Parteifreundin Strauss-Kahns, ihr abriet. Was hätte sie denn schon ausrichten können gegen den mächtigen Finanzfachmann? Sie wollte nicht „auf ewig das Mädchen sein, das ein Problem mit DSK hatte“.

Er ist nur "der Pavian" oder "das Schwein"

Jetzt ist Banon genau das – und liefert mit ihrem Buch die Bekräftigung. Strauss-Kahn nennt sie darin nicht beim Namen, er ist „der Pavian“ oder „das Schwein“. Doch es geht weniger um ihn als um ihre Gefühlswelt in diesem literarischen Monolog einer verstörten Frau, die sich die Deutungshoheit über sich selbst zurückholt, nachdem sie monatelang „Thema“ der Medien war.

Ihre Geschichte habe ein Problem der Gesellschaft sichtbar gemacht, sagt sie. Lange konnten sich Männer an der Macht gegenüber Frauen fast alles erlauben, geschützt vom kollektiven Schweigen, von ungeschriebenen Regeln. Fast wäre so einer Frankreichs Präsident geworden. „Dann wäre ich ausgewandert“, sagt Tristane und lächelt doch. Das muss sie jetzt nicht mehr.

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