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Frankreich
01.08.2011

Wenn der Papa zum Problem wird

Parteigründer und -chef Jean-Marie Le Pen baut auf seine Tochter Marine als Nachfolgerin.
Foto: Foto: dpa

Jean-Marie Le Pen, Parteichef des rechten Front National, stört nach den Attentaten die Strategie seiner Tochter und Nachfolgerin Marine.

Es lief so rund in den vergangenen Monaten für Frankreichs stärkste rechtsnationale Partei, den Front National. Vor allem dann, wenn man wenig von Parteigründer Jean-Marie Le Pen hörte und umso mehr von dessen Tochter Marine, die zu Jahresbeginn den Vorsitz übernommen hat. Bei weiterhin scharfen islam- und ausländerfeindlichen Tönen bemüht sie sich um ein moderneres Image.

Nazi-Outfit und radikale Provokationen liegen nicht länger auf Parteilinie. „Entdämonisierung“ nennt Marine Le Pen das. Und es zieht: In Umfragen erhält sie Zustimmungswerte um 20 Prozent. Davon konnte ihr Vater zeit seines politischen Lebens nur träumen. Nun versetzt ausgerechnet er der neuen Kommunikationsstrategie einen Dämpfer. In einem Interview auf der Internetseite der Partei zu den Attentaten in Norwegen befragt, sagte Le Pen Senior, Norwegen sei ein „kleines, sympathisches Land, das aber keine Maßnahmen gegen die weltweite Gefahr getroffen hat, die die massive Einwanderung darstellt, die wohl der Hauptgrund für diesen verrückten Mörder war“. Schlimmer als der Wahn eines Einzelnen sei die Laxheit der norwegischen Regierung gegenüber der Immigration.

Damit konterkariert Jean-Marie Le Pen den Versuch der neuen Parteiführung, jeden Zusammenhang zwischen rechtspopulistischen Reden und dem Massaker zurückzuweisen. Ohnehin ist der Front National in die Defensive geraten durch die Kritik, den ideologischen Nährboden für den Fremdenhass des Täters Anders Behring Breivik mit gebildet zu haben. Zwar hatte sich Marine Le Pen „selbstverständlich“ von dem Attentäter distanziert, „einem gestörten Einzelgänger, der auf erbarmungslose Weise bestraft“ gehöre. Doch vielen kam die Stellungnahme gerade von der Politikerin, die sonst meist als Erste und Schärfste reagiert, auf was auch immer, zu spät und zu schwach. Auf der Partei-Homepage schreibt sie einen Satz zur Verurteilung der „barbarischen und feigen Taten“ Breiviks – und lange Tiraden gegen linke Parteien, denen Le Pen vorwirft, das Drama politisch auszuschlachten. Auf die Provokation ihres Vaters hat sie nicht reagiert – das zeigt das Gewicht, das der einstige Partei-Patriarch und heutige „Ehrenpräsident“ immer noch hat.

Hingegen wurde Jacques Coutela, Kandidat bei den letzten Kantonalwahlen, von seinen Funktionen entbunden, nachdem er den Attentäter auf seinem Internetblog als Ikone und „ersten Verteidiger des Westens“ bezeichnet hatte. Laurent Ozon, ein enger Berater Marine Le Pens, erhielt eine Rüge, weil er das Massaker mit der „Explosion der Immigration“ um das Sechsfache in 40 Jahren erklärt hatte. Dem auf Rechtsextremismus spezialisierten Forscher Nicolas Lebourg zufolge versucht die Parteiführung, das Drama zu psychologisieren. „Man sagt, dass Breivik ein Verrückter ist, um seinen Taten den politischen und rassistischen Charakter zu nehmen.“ Lebourg kritisiert aber auch, den politischen Akteuren insgesamt gelänge es nicht, einen klaren Weg zu finden zwischen der Verurteilung des Islam-Hasses und der Verurteilung des radikalen Islamismus: Die extreme Rechte sei nicht allein verantwortlich für ein Klima, in dem Muslime stigmatisiert würden. Auf lange Sicht glaubt er, Marine Le Pen könne von der Debatte sogar profitieren: wenn es ihr gelingt, die Entradikalisierung des Front National voranzutreiben, indem sie sich glaubhaft von Terrorakten und Gewalt distanziert – und von ihrem Vater.

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