Und plötzlich war es der Kumpel
Nach einer Auseinandersetzung vor der Disco PM in Untermeitingen kann sich der Angeklagte an nichts mehr erinnern. Waren es zwei Täter?
Der Parkplatz nahe der Diskothek PM in Untermeitingen hat es wahrlich in sich. Immer wieder passieren dort handgreiflicher Auseinandersetzungen, mit denen sich dann die Justiz beschäftigen muss. Verzwickt war vor allem der jüngste Fall.
Strafrechtlich ungesühnt bleibt trotz einer Vorverurteilung des Angeklagten ein folgenschwerer Faustschlag. Aber nicht, weil der 21-Jährige die Tat bestritt und sie ihm nicht „zu 100 Prozent“ nachgewiesen werden konnte – vielmehr räumte völlig überraschend sein gleichaltriger Kumpel den Übergriff ein. Allerdings hätte er sich nur „reflexartig“ gegen den ersten Schlag des späteren Opfers gewehrt. Der 23-Jährige hatte neben einem Nasenbeinbruch sowie durch seinen Sturz auf die Straße auch noch den Bruch des rechten Daumens mit Folgeschäden, einige abgebrochene Zähne sowie diverse Schürfwunden erlitten. Deutlich wies die Vorsitzende Richterin auch auf die erhebliche Alkoholisierung des Malträtierten sowie seiner drei Bekannten hin. Alle hatten morgens gegen 7 Uhr nach einem bei der Polizei Schwabmünchen vorgenommenen Alkoholtest noch mehr als ein Promille im Blut. Nur drei Stunden nach dem Vorfall vor der Diskothek und der Versorgung in der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses hatten sie bereits Anzeige erstattet.
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