1860 München bastelt an der Erstklassigkeit
Beim TSV 1860 München soll ein erstes Zusammentreffen von Geldgeber Hasan Ismaik mit der neuen Führungsspitze die Türen zu einer baldigen Erstliga-Zukunft öffnen.
Mit frischem Investoren-Geld zurück in die Bundesliga? Das erste Zusammentreffen von Geldgeber Hasan Ismaik mit der neuen Führungsspitze des TSV 1860 München am Donnerstag soll die Türen zu einer baldigen Erstliga-Zukunft öffnen. "Wir haben die Chance, uns als neues Präsidium zu präsentieren - und wir wollen die Chance nutzen", sagte Hep Monatzeder, der seit Anfang April das höchste Amt beim Fußball-Zweitligisten bekleidet. "Wir wollen mit Herrn Ismaik darüber diskutieren, wie er sich die Zukunft des Vereins vorstellt und ob er auch bereit ist, noch etwas draufzulegen."
Erstes Ziel sei jedoch, "die Kommunikation zu verbessern" mit dem Jordanier, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch. Monatzeders Vorgänger Dieter Schneider hatte vor vier Wochen nach dauerhaftem Streit mit der Investorenseite entnervt das Handtuch geworfen. Auch seine Mitstreiter Wolfgang Hauner und Franz Maget verließen das Präsidium, der Aufsichtsrat stellte daraufhin Monatzeder als neuen Präsidenten von rund 19 000 "Löwen"-Mitgliedern vor. Er muss sich am 25. April auf der Versammlung der Vereinsdelegierten im Amt bestätigen lassen, will sich vor allem nicht als Ismaiks Marionette präsentieren.
Neuer Präsident scheut keine ungewöhnlichen Maßnahmen
Dass der neue Präsident keine ungewöhnlichen Maßnahmen scheut, bewies er bei der Wahl seiner beiden Stellvertreter: Im ehemaligen "Löwen"-Torwart Christian Holzer und dem Steuerberater Heinz Schmidt berief Monatzeder zwei gänzlich unbekannte Vereinsmitglieder an seine Seite. "Mir war wichtig, dass wir mit der Neubesetzung auch einen Neuanfang haben", sagte er. "Die beiden gehen unbelastet ins Amt." Er habe sich absichtlich "gegen alte Seilschaften" entschieden, sagte Monatzeder.
Der 52-jährige Schmidt hatte sich selbst per E-Mail beworben. "Ich habe mich geärgert, dass es wohl so läuft wie immer", erzählte der Rosenheimer, "da habe ich mir gedacht: Vielleicht wissen die ja gar nicht, dass es jemanden gibt, der sich für dieses Amt interessieren würde." Nach einem Kennenlerngespräch war man sich schnell einig, dass Schmidt den Schatzmeister-Posten übernehmen solle. Der 36-jährige Holzer, der Monatzeder als Diplom-Sportwissenschaftler empfohlen wurde, soll sich um die sportlichen Belange des Vereins kümmern, sagte das 1860-Oberhaupt: "Diese Bewerbungen waren die spannendsten, es gab ja viele, die sich berufen gefühlt hätten."
2015 wollen die Löwen zurück in der Bundesliga sein
Bis 2015 will 1860 München den Aufstieg in die Bundesliga realisiert haben - so jedenfalls steht es im Dreijahresplan, den Geschäftsführer Robert Schäfer vor einem Jahr vorgestellt hat. Wer in der kommenden Saison die sportliche Leitung des Zweitliga-Teams verantwortet, steht jedoch noch nicht fest, auch wenn die Zeit drängt. Die Verträge mit Coach Alexander Schmidt und Sportdirektor Florian Hinterberger enden am 30. Juni 2013. "Wir werden zur gegebenen Zeit die entsprechenden Entscheidungen treffen und die Vorschläge von Robert Schäfer abwarten", teilte Monatzeder mit. Auch die Meinung von Investor Hasan Ismaik wird nicht ungehört bleiben. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.