Angriff von FCA-Anhängern: Jetzt spricht ein Schalke-Fan
Nach dem Angriff einiger FCA-Fans auf einen Reisebus voller Schalke-Fans berichtet nun einer der Bus-Insassen von dem Zwischenfall auf einem Rastplatz.
Einige Fans des FC Augsburg haben ihrem Verein reichlich Negativ-Schlagzeilen beschert. Am vergangenen Samstag griffen sie auf einem Rastplatz bei Montabaur (Rheinland-Pfalz) einen Bus voller Schalke-Fans an. Seitdem beschäftigt der Vorfall die Verantwortlichen des Bundesligisten und die Polizei. Gegenüber AZ-Online berichtet nun ein Augenzeuge von dem Zwischenfall.
Willi B. ist seit 40 Jahren Schalke-Fan und begleitet seinen Verein auch zu Auswärtsspielen. So etwas, wie am vergangenen Samstag, hat er aber noch nie erlebt. Auf dem Heimweg vom Auswärtsspiel in Mainz sei eine ganze Gruppe FCA-Fans auf den Reisebus los, in dem er und zahlreiche andere Fans der Königsblauen saßen. "Wir sind auf den Parkplatz gefahren und mussten dort nochmal umdrehen, weil schon zahlreiche Laster auf dem Parkplatz standen. Der Bus ist im Schritttempo gefahren, als auf einmal eine Horde von 30 bis 40 Leuten angerannt kam und dann hat es auch schon geknallt", erzählt der Schalke-Anhänger.
"Die Gruppe ist ganz gezielt auf unseren Bus zu gerannt"
Wie berichtet, hatten einige FCA-Fans, die sich ebenfalls auf der Heimreise vom Auswärtsspiel in Leverkusen befanden, den Bus mit Flaschen beworfen. Dabei ging eine Scheibe zu Bruch. "Die Gruppe ist ganz gezielt auf unseren Bus zu gerannt und hat hat gegen den Bus getreten und mit den Fäusten dagegen geschlagen", erzählt der Augenzeuge. Der Busfahrer habe daraufhin sofort wieder Gas gegeben, sei aus dem Rastplatz heraus gefahren und habe erst einige hundert Meter weiter angehalten. "Von dort aus haben wir die Polizei verständigt."
Willi B., der seinen vollen Namen nicht genannt haben will, vermutet, dass die Augsburger Fußballfans ("Sie trugen FCA-Schals und Fankleidung") die Schalke-Fans als solche erkannten, als der Bus auf der Suche nach einem Parkplatz wenden musste. "Wir hatten hinten ein großes Schalke-Banner hängen, das war nicht zu übersehen." In dem Schalke-Bus hätten ganz normale Fußball-Fans gesessen. "Das war Querbeet, also auch Familien und ältere Leute", so der Augenzeuge. " Außerdem seien auch zwei Reporter von Sportbild an Bord gewesen, die eine Geschichte über Schalke-Fans auf Auswärtsfahrt machen wollten.
Nach dem Vorfall habe es einige Zeit gedauert, bis die Polizei sich um die Schalke-Fans kümmerte. Zuerst seien mehrere Streifenwagen auf den Ratsplatz gefahren und hätten dort die Personalien der FCA-Fans aufgenommen. Der Bus konnte trotz der Beschädigung weiterfahren, da er mit Doppel-Scheiben ausgerüstet war. "Glücklicherweise ist nur die äußere Scheibe kaputt gegangen."
Den Zwischenfall mit den FCA-Fans will Willi B. aber nicht zum Anlass nehmen, alle Augsburger Fußball-Fans schlecht zu reden. "Solche Typen gibt es leider bei jedem Verein, auch bei uns." Der Schreck sei ihm und seinen Mitreisenden aber tief in die Knochen gefahren. "Vielleicht lädt uns ja der FCA als Wiedergutmachung zum nächsten Auswärtsspiel des FC Schalke in Augsburg ein." (AZ)
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