Britta Steffen hat London im Visier
Zweimal gewann Britta Steffen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking Gold. Jetzt, kurz vor den Spielen von London, nähert sie sich wieder ihrer Topform an.
Die Europameisterschaft der Schwimmer war kein echter Härtetest für die deutschen Starter. Viele Stars aus anderen Nationen haben die Wettkämpfe im ungarischen Debrecen geschwänzt und sich lieber auf die Olympischen Spiele im August vorbereitet. Ganz anders die Deutschen. Sie rückten mit allem an, was Rang und Namen hat.
Neben den deutschen Meisterschafen war die EM die einzige Möglichkeit, sich eines der begehrten Olympia-Tickets zu ergattern. Und am Ende war es so wie immer: Paul Biedermann und Britta Steffen, das Traumpaar des deutschen Sports, zogen alle Blicke auf sich.
Das hatte in diesem Fall durchaus aber auch sportliche Gründe. Vor allem Steffen scheint ihr Tief überwunden zu haben und nähert sich ihrer Topform. Bei der EM ging die 28-Jährige voll aus dem Training an den Start. Trotzdem gewann sie Gold (50 Meter Freistil) und Silber (100 Meter Freistil) sowie zweimal Staffelgold. "Ich bin froh und stolz, dass alles so gut geklappt hat", sagte Steffen nach ihrem letzten Start. Sie sei total motiviert und glaubt, "dass ich wieder das Niveau habe, vorne mitzuschwimmen". Vor allem ihre Zeit über 50 Meter Freistil (24,37 Sekunden) sind ein deutlicher Fingerzeig. o schnell war Steffens nicht mehr seit dem Ende der Anzug-Ära 2009.
Das ist durchaus eine bemerkenswerte Nachricht, denn bei der WM in Shanghai im vergangenen Jahr hatte Steffen enttäuscht und war in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verfrüht wieder nach Deutschland zurück gekehrt. Vorbei. Jetzt richtet sich Steffens Blick allein in Richtung London. Im Trainingslager auf Teneriffa will ihr Trainer Norbert Warnatzsch die letzte Feinarbeit leisten. "Es sind noch ein paar Bausteine zu richten und dann zusammenzusetzen. Am Ende erst muss das Mosaik passen", sagte er der Morgenpost.
Ob sein Schützling allerdings den doppelten Gold-Triumph von Peking, damals über 50 und 100 Meter Freistil, wiederholen kann, ist mehr als fraglich. Vor allem die erst 18-jährige Schwedin Sarah Sjöström ist in überragender Form und schlug in Debrecen vor Steffen an. An der Spitze der Weltjahresbestenliste steht die Niederländerin Ranomi Kromowidjojo. Sie hatte auf die EM verzichtet.
Warnatzsch sieht die Konkurrenz gelassen. Der Rückstand sei aufzuholen, sagt er. Steffen ist da etwas vorsichtiger. Gold sei für sie kein Thema. "Wenn eine Medaille heraus käme, wäre das der absolute Hammer." (ako)
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