EM startet weitgehend friedlich
Polizei meldet einige Schlägereien. Viel Zulauf auf Fanmeilen
Warschau Am Rande der EM-Spiele ist es in der Ukraine und Polen am Wochenende vereinzelt zu Schlägereien gekommen. In Posen sind vor der Partie zwischen Irland und Kroatien Fangruppen beider Mannschaften aneinandergeraten. Medienberichten zufolge bewarfen sich die rivalisierenden Fans mit Stühlen und Flaschen. Die Polizei verhaftete 14 Randalierer.
Zuvor war es im westukrainischen Lwiw nach dem EM-Spiel Russland gegen Tschechien (4:1) zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung gekommen, teilten die örtlichen Behörden mit. Etwa 20 Anhänger der russischen Auswahl hätten im Anschluss an eine Fernsehübertragung der Partie antiukrainische Slogans skandiert, hieß es. Die Gruppe sei daraufhin von ukrainischen Fans attackiert worden. Die Lage habe sich aber schnell wieder entspannt, sagte ein Polizeisprecher.
Zudem wurden nach der Partie zwischen Russland und Tschechien am Freitag in Breslau mehrere Sicherheitskräfte von russischen Fans angegriffen. Nach Angaben eines Sprechers des polnischen Organisationskomitees mussten vier Ordner medizinisch behandelt werden. Sie konnten danach umgehend wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Auftaktspiel der Deutschen lockt in Berlin 400000 auf die Straßen
In der Bilanz der Sicherheitskräfte tauchen bislang „16 Ordnungsstörungen und 314 medizinische Einsätze“ auf, teilte die polnische Sportministerin Joanna Mucha in Warschau mit (siehe Porträt von Joanna Mucha auf der Seite 2). Bis auf die genannten Zwischenfälle blieb es jedoch ruhig. Die Menschen feierten friedlich auf den Straßen. Um die 300000 waren auf den Fanmeilen in Polen und der Ukraine unterwegs. „Die ganze Hauptstadt ist eine EM-Fiesta“, schrieb die Warschauer Zeitung Rzeczpospolita.
Auch in Deutschland sorgten die Fans für Stimmung auf den Straßen. Der erste Auftritt der deutschen Mannschaft lockte 400000 Menschen auf die Berliner Fanmeile am Brandenburger Tor. Auf der Reeperbahn in Hamburg waren 55000 Menschen unterwegs, rund um die Lanxess-Arena in Köln 30000, in Dortmund und in Hannover waren je rund 16000 im EM-Taumel.
In der Region fielen die EM-Feiern etwas kleiner aus. Auf dem Stadtmarkt in Augsburg versammelten sich 2000 Fußballverrückte. Etwas mehr waren es mit 3600 in Kempten in der Big Box. Die Festzelte in Pöttmes und Memmingen waren mit etwa 1000 Besuchern prall gefüllt. (dpa/AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.