Fußball-Bundesliga: FC Augsburg: 139 Tage ohne Sieg

Augsburg Was lange währt, wird endlich gut. Der siebte Spieltag in der Fußball-Bundesliga steht am Wochenende auf dem Programm, und noch immer warten sie beim FC Augsburg sehnsüchtig auf den ersten Saisonsieg. Vor genau 139 Tagen, exakt am 8. Mai konnten die Augsburger zuletzt über drei Punkte jubeln. Damals öffnet der FCA mit einem 2:1 gegen den FSV Frankfurt das Tor zu Bundesliga. Ob der Volksmund recht hat, wird sich am Samstag (15.30 Uhr/SGL-Arena) zeigen, wenn der schwäbische Neuling Hannover 96 zu Gast hat.

Sie schickten Dortmund als Verlierer vom Platz

Eine Mannschaft, die in der vergangenen Saison auf dem sensationellen vierten Platz ins Ziel kam, zuletzt nach einem sensationellen Endspurt die Dortmunder Borussen als Verlierer aus Niedersachsen in den Ruhrpott nach Hause schickte, und die sich mittlerweile auf der europäischen Bühne präsentiert. Am Samstag fehlt 96-Coach Mirko Slomka erneut Stürmer Mohammed Abdellaoue. Ebenfalls nicht im Kader wird Moritz Stoppelkamp sein, der sich im Training einen Muskelfaserriss zuzog. Trotzdem fahren die Norddeutschen als klarer Favorit nach Bayern. FCA-Trainer Jos Luhukay zeigt jedenfalls großen Respekt vor dem Gegner: „Ein starkes Team, das unheimlich schnell kontern kann“, hat er bei den hannoverschen Auftritten erkannt. Trotzdem, in Ehrfurcht erstarren möchten die Gastgeber nicht. Im Gegenteil. Der Fußball-Lehrer geht diese Aufgabe nach dem 2:2-Unentschieden bei Hertha BSC vor Wochenfrist mit neuem Selbstvertrauen an. „Wir wollen uns den ersten Heimsieg erarbeiten“, erklärt der Trainer. Dass dabei alles passen muss, das ist dem Niederländer klar.

Dabei hätte Luhukay genügend Grund zu klagen. Denn die eh schon lange Verletztenliste (Verhaegh, Hain, Bah, Oehrl, Sinkala und Ndjeng) wurde jetzt durch Dominik Reinhardt nochmals verlängert. Der Außenverteidiger laboriert an einer Blessur in der Kniekehle. Nichts Dramatisches, doch an einen Einsatz ist gegen den Euro-League-Starter nicht zu denken. Dazu steht auch Sebastian Langkamp wegen seiner Rotsperre nicht zur Verfügung.

"Wir müssen im Abwehrverhalten stabiler werden"

„Wir waren nicht so schlecht, wie die Ergebnisse ausdrücken mögen. Wir müssen aber im Abwehrverhalten stabiler werden und endlich mal zu null spielen“, erklärt Luhukay. Der wohl dazu den Kapitän wieder an Bord holen wird. Uwe Möhrle spielte zuletzt in des Trainers Planungen keine Rolle, im gestrigen Abschlusstraining bildete er jedoch zusammen mit Gibril Sankoh die Innenverteidigung. Dass die in den vergangenen Jahren von ihrer Mannschaft verwöhnten Fans den ersten Bundesligasieg in der Vereinsgeschichte kaum noch erwarten können, ist verständlich. Rudolf Walburger, seit Jahrzehnten ein treuer Anhänger, ist optimistisch: „Die Mannschaft spielt ordentlich, mit etwas Glück sollte sie gegen Hannover gewinnen“. Herbert Schmoll