FCA: Maulkorb für Sascha Mölders
Der Bundesliga-Aufsteiger nimmt seinen Torjäger Sascha Mölders vor dem Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim aus dem Rampenlicht und verpasst ihm einen Maulkorb.
Augsburg Andreas Rettig huscht ein Lächeln übers Gesicht. Aus gutem Grund: Denn auch im Training demonstriert Sascha Mölders (26), der Neuzugang des FC Augsburg, seine Qualitäten als Torjäger. Drei Treffer in zwei Spielen erzielte der Stürmer, der vor der Saison vom Zweitligisten FSV Frankfurt zum Bundesliga-Aufsteiger gewechselt ist, und führt damit zusammen mit dem Schalker Jan Huntelaar vor dem zweiten Heimspiel des FCA gegen 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr/SGL-Arena) die Torschützenliste im Fußball-Oberhaus an.
Ein Blitzstart, den dem gebürtigen Essener viele nicht zugetraut haben und der natürlich auch bei den Medien große Begehrlichkeiten weckte. „Wir haben für ihn diese Woche jede Menge Interview-Anfragen erhalten“, sagte Pressesprecher Dominik Schmitz, „die wir allerdings allesamt abgesagt haben.“ Der Verein verpasste seinem Torjäger einen Maulkorb und wollte ihn damit etwas aus dem Rampenlicht nehmen. Für Manager Andreas Rettig eine notwendige Maßnahme. „Sascha hat es in den beiden bisherigen Spielen gut gemacht, doch es standen ja auch noch zehn andere Spieler auf dem Rasen.“ Trotzdem, intern gab es natürlich genügend Streicheleinheiten für Mölders. „Nicht nur wegen seiner Tore, sondern weil er sich auch als ein absoluter Teamspieler präsentiert“, erklärt Trainer Jos Luhukay.
Ein Vorzug, den der Niederländer Tag für Tag im Training und Woche für Woche bei den Spielen einfordert. „Wir müssen die geringere Qualität der Einzelspieler auch gegen Hoffenheim als Mannschaft wettmachen.“ Auf den Gegner aus dem Kraichgau singt der Augsburger Fußball-Lehrer ein Hohelied: „Eine spielerisch starke Mannschaft mit glänzenden Individualisten, die über enorme Schnelligkeit verfügen.“ Luhukay denkt da in erster Linie an Akteure wie den holländischen Nationalspieler Ryan Babel oder den Nigerianer Chinedu Obasi. Dass die Schützlinge von Trainer Holger Stanislawski als Bezwinger des deutschen Meisters Borussia Dortmund in der Augsburger Arena mit breiter Brust antreten werden, versteht sich von selbst.
Doch trotz dieses Überraschungscoups war die sogenannte Beschallungsaffäre in der Partie gegen Dortmund das beherrschende Thema in Hoffenheim, aber in Augsburg soll auch bei den Gästen wieder das Sportliche in den Vordergrund rücken. Beim FCA ist die Stimmung nach dem gelungenen Start prächtig, obwohl Stephan Hain verletzt ausfällt. Für ihn rückt Edmond Kapllani in den Kader.
„Wir sind der einzige Bundesligist, der in der Geschichte der Liga noch ungeschlagen ist“, flachste Kapitän Uwe Möhrle in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Sollte sich daran nichts ändern, beim FCA hätte dagegen niemand etwas einzuwenden.
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