Luhukay geht von der zweiten Liga aus
Der neue Hertha-Trainer glaubt nicht mehr an einen Erfolg der Berliner vor Gericht
Berlin Für Jos Luhukay ist der Abstieg von Hertha BSC aus der Fußball-Bundesliga besiegelt. Daran lässt der neue Trainer in Berlin keinen Zweifel. Während die Klubbosse den Gang ins Unterhaus auch nach der zweiten juristischen Schlappe offensichtlich nicht wahrhaben wollen, zog der neue Hertha-Coach bei seiner Vorstellung in Berlin seinen ganz persönlichen Schlussstrich unter die Affäre. „Nach zwei Relegationsspielen und zwei Gerichtsterminen muss man davon ausgehen, dass es die 2. Liga wird“, meinte Luhukay.
Und das scheint den Niederländer wesentlich weniger zu wurmen als die nun schon lange währende Hängepartie um das Düsseldorfer Chaos-Match. „Wir haben schon zwei Wochen verloren, das muss man ehrlich sagen“, kritisierte Luhukay im Hinblick auf die schon am 3. August startende Zweitliga-Saison. Das Verhalten seines neuen Arbeitgebers in den vergangenen Wochen hieß er nicht gut. Der ehemalige Bundesligacoach von Mönchengladbach und Augsburg will am 24. Juni seine Arbeit aufnehmen. Zugleich beginnt dann – sofern Hertha nicht vor das Ständige Schiedsgericht zieht – die Mission Wiederaufstieg.
Ob sich der Niederländer in den nächsten Tagen allerdings mit rein sportlichen Aspekten auseinandersetzen kann, ist fraglich. Schon bei der Präsentation musste Luhukay seine Meinung zu der seit Wochen kritisierten Vereinsführung kundtun. „Ich habe vollstes Vertrauen in den Manager und Menschen Michael Preetz“, sagte der Coach artig.“ Preetz selbst, der auf dem Podium neben Luhukay Platz genommen hatte, wurde nicht zu seiner persönlichen Situation gefragt.
Diese sollte bei der Mitgliederversammlung gestern Abend klarer werden – wurde sie aber nicht. Hertha will nach wie vor erst die schriftliche Urteilsbegründung abwarten, bevor die Entscheidung über einen weiteren Einspruch gegen die Wertung des Relegationsrückspiels bei Fortuna Düsseldorf gefällt wird, sagte Michael Preetz. (Die Versammlung war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Sollte sich die Hertha für den Gang vor das Schiedsgericht entscheiden, wäre völlig offen, wie lange sich das gesamte Verfahren noch hinzieht. „Einen Verhandlungstermin dafür gibt es noch nicht“, sagt DFB-Sprecher Michael Morsch. Einen solchen Termin festzulegen, obliege dem Vorsitzenden Richter. (dpa, AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.