Schüsse in der Boxhalle
Familienzwist: Die Ulmer Profiboxerin Rola El Halabi bereitete sich gerade auf ihren WM-Kampf vor. Plötzlich stürmte ihr Ex-Manager und Stiefvater mit einer Waffe die Boxhalle.
Die Ulmer Profi-Boxweltmeisterin Rola El Halabi wollte sich am Freitag Abend nach 23 Uhr in Berlin mit einem Sieg gegen die Bosnierin Irma Adler einen weiteren WM-Gürtel nach Version des Verbandes IBF im Leichtgewicht sichern. Doch noch ehe die Faustkämpferin den Ring betreten konnte, kam es zu einer Schießerei in der Halle.
Nach Auskunft des Trainers Jürgen Grabosch stürmte ihr Stiefvater und ehemaliger Manager Roy El Halabi mit vorgehaltener Waffe in die Kabine und schickte alle Betreuer aus dem Raum. Zuvor soll er bereits einen Sicherheitsbeamten mit einem Beinschuss verletzt haben. Die Boxerin wurde angeblich an der Hand getroffen und später mit dem Krankenwagen in die Klinik transportiert. Die Polizei räumte die Halle, ein Sondereinsatzkommando überwältigte den Schützen.
Die 26-jährige Rola El Halabi hatte sich im Winter von ihrem Manager getrennt und damit heftige familiäre Auseinandersetzungen heraufbeschworen. Die WIBA-Weltmeisterin organisiert seit Jahresbeginn ihre Boxkarriere selbst.
Klasse bis 62 Kilogramm
In Berlin wollte sie sich den IBF-Weltmeistertitel in der Klasse bis 62 Kilogramm erkämpfen, hatte vor dem Kampf aber gerätselt, wie sie ihre längere Pause verkraften würde. Vor einem Jahr hatte die gebürtige Libanesin mit deutschem Pass die WM-Titel der WIBF und WIBA gewonnen. Auf ihren WIBF-Gürtel hat sie mittlerweile nach Streitigkeiten mit dem Verband verzichtet. Ende Juni wollte sie in Neu-Ulm ihren WIBA-Titel verteidigen. Ihre Bilanz ist eindrucksvoll: Elf Kämpfe, elf Siege. Doch der Sport war gestern Nebensache. (pim/masa)
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