Löwen uneinig: TSV 1860 München: Fans wollen nicht gerettet werden

Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hat sich eine Allianz aus Politik und Wirtschaft gebildet, die die Löwen vor der Insolvenz retten will und kann. Bis zu 12 Millionen Euro soll durch Bankkredite und den Einstieg eines ausländischen Investoren zusammenkommen.

Doch viele Anhänger des TSV 1860 München würden lieber den Weg ins Amateurlager antreten, als die Hilfe anzunehmen. In einer von mehr als 20 Fanclubs unterschriebenen Erklärung geben die Anhänger an, nicht mehr länger am Tropf von Gläubigern hängen zu wollen.

Die Erklärung in Auszügen:

Wir, die Fans des TSV 1860, lehnen eine weitere Rettung mit Millionen aus den Kassen des roten Lokalrivalen grundsätzlich ab.

Wir, die Fans des TSV 1860 lehnen den Verkauf von Anteilen zur kurzfristigen Liquiditätsbeschaffung ab und stehen diesem Thema grundsätzlich abweisend gegenüber.

Wir, die Fans des TSV 1860 lehnen ein weiteres Engagement durch den Investor Nicolai Schwarzer ab. Ebenso ist für uns eine Rettung durch die Unicredit Bank, die Mutterfirma der Hypo Vereinsbank, einem Sponsor des FC Bayern nicht hinnehmbar.

Wir, die Fans des TSV 1860 sind der Überzeugung, dass das Konstrukt TSV 1860 in dieser Form nicht mehr erhaltungswürdig ist.

Wir, die Fans des TSV 1860 wollen unter diesen Voraussetzungen keine weitere Rettung mehr. Jede Rettung in der Vergangenheit hat die Lage ein Jahr später nur verschlimmert. Wie soll sich ein Verein wirtschaftlich konsolidieren, der einen seit Monaten sinkenden Zuschauerschnitt aufweist?

Demnach sei es das einzig sinnvolle, einen "geordneten Rückzug anzutreten und die überfällige Insolvenz anzumelden." Die Rettung der Löwen wird in einem Neuanfang in der Bayernliga oder Regionalliga gesehen.

Dem gegenüber steht allerdings ein Aufruf der Arge, ein Zusammenschluss von knapp 500 Fanklubs, zu einer Demonstration auf dem Münchner Marienplatz um den TSV 1860 München am Leben zu erhalten.