Derby gegen EHC München: Lohn für müde Panther
Die Augsburger müssen aber hart arbeiten, bis der 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gegen den EHC München unter Dach und Fach ist.
Patrick Ehelechner schnaufte nach 65 Spielminuten und Penaltyschießen erst einmal durch. „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber nach dem fünften Spiel in zehn Tagen waren wir einfach ein bisschen müde“, sagte der AEV-Torwart nach dem 3:2 (0:0, 0:1, 2:1, 1:0) n. P. der Augsburger Panther gegen den EHC München. Normalerweise zählt das Penaltyschießen nicht zu Ehelechners Lieblings-Disziplinen.
„Aber ich habe etwas umgestellt und es hat funktioniert“, freute sich der AEV-Schlussmann. Ein verwandelter Versuch von Mario Valery-Trabucco genügte den Augsburgern, um sich den Zusatzpunkt zu sichern. Denn die Münchner Schützen Aubin, Dibelka und Hinterstocker konnten Ehelechner nicht überwinden.
Mit einer Umstellung gegenüber dem Freitagspiel kamen die Gastgeber aus der Kabine. Für den Amerikaner Brian Roloff, der beim 1:3 am Freitag in Wolfsburg noch in der Aufstellung gestanden war, brachte Trainer Mitchell gestern Mario Valery-Trabucco. „Wir haben acht Spiele in Folge ohne ein Tor von dieser Reihe gespielt“, begründete Mitchell die Herausnahme seines Spielmachers Roloff. Aber nicht nur deswegen lief es nicht rund im Spiel der Panther. Vielmehr war die gesamte Partie von der Taktik geprägt. Im Bestreben, den Puck vom eigenen Tor fernzuhalten und möglichst ins gegnerische Drittel zu dreschen, beharkten sich beide Mannschaften und es wurde oft in den Ecken um den Puck gewühlt.
Die besten AEV-Möglichkeiten im ersten Abschnitt hatten Stephen Werner mit einem abgefälschten Schuss sowie Sergio Somma im Nachfassen. Der sonst so schwungvolle Angriffsmotor der Augsburger schien bei einer Eis-Temperatur von minus 5,2 Grad wie eingefroren. „Ich denke wir hatten anfangs noch Busbeine, schließlich sind wir erst am Samstagmorgen um halb sieben nach Hause gekommen“, merkte Ehelechner an.
Kamen die Augsburger doch einmal durch, parierte der glänzend aufgelegte EHC-Torwart Jochen Reimer. Trotz des großen Einsatzes auf beiden Seiten verteilten die Schiedsrichter erst in der 29. Minute eine Strafe. Die Hinausstellung von Panther-Torjäger Sergio Somma konnte der EHC nicht nutzen. Erst einen Angriff in der 35. Minute schloss Lubor Dibelka mit dem 1:0 für die Mannschaft von Bundestrainer Pat Cortina ab. Mit zwei Überzahltoren von T. J. Trevelyan und Daryl Boyle drehten die Gastgeber vor 5146 Zuschauern im fast ausverkauften Eisschrank Curt-Frenzel-Stadion die Partie auf 2:1. Die Münchner glichen durch Sturm wieder aus. Nach 65 Minuten und dem Penaltyschießen feierten die AEV-Fans den Derbysieger.
Geburtstagskind Daryl Boyle
An seinem 26. Geburtstag freute sich auch Daryl Boyle „über diesen wichtigen Sieg“, der sein Team der Play-off-Teilnahme wieder ein Stück näher bringt. Eine große Party schmiss der Mannschaftskapitän allerdings nicht. Boyle war zu müde: „Vielleicht trinke ich noch ein Bier mit den Jungs, aber danach will ich nur nach Hause und schlafen.“
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