Panther: Abschied von den Fans - mit guten Nachrichten
Die Panther schreiben am Saisonausklang noch einmal fleißig Autogramme. Derweil hat der AEV vier Verträge von Topspielern verlängert.
Es wurde geknuddelt, umarmt und geherzt. So liebevoll geht es beim Eishockey eigentlich nicht zu, aber zum Saisonabschied erfüllten die Spieler der Augsburger Panther ihren Fans noch einmal jeden Wunsch. Und sie hatten einiges zu tun: Etwa 400 AEV-Anhänger füllten ständig den Cube Club, in dem erstmals die Abschiedsfeier stattfand, um Autogramme und Fotos von ihren Eishockeyspielern zu bekommen. Bei so vielen treuen Fans freute es die Augsburger Panther noch mehr, dass sie an diesem Nachmittag auch vier neue Vertragsverlängerungen bekannt geben konnten.
AEV-Fans bringen Farbe auf die Tanzfläche im Cube
Doch zunächst wurden die Stifte gezückt. Bereits um 14.30 Uhr warteten die ersten Fans ausgerüstet mit Trikots und Schals vor dem Club. Eine halbe Stunde später bestimmten die Farben Rot, Grün und Weiß die Tanzfläche. Während die einen sich vorbereitete Autogrammkarten signieren ließen, nahmen einige der Anhängerinnen direkt auf den Tischen Platz, um sich ihr Oberteil am Rücken mit Unterschriften verzieren zu lassen. Die Eishockey-Profis erfüllten jeden Wunsch, immer wieder machten sie Fotos mit den Fans, signierten Unterarme und ließen sich herzlich drücken.
Mancher Spieler war allerdings überrascht, wie viele treue Anhänger gekommen waren. Tobias Draxinger, dessen Vertragsverlängerung bekannt gegeben wurde, sagte: „Wir wissen, wie super unsere Fans drauf sind, aber manchmal überrascht es schon, dass immer noch nicht alle ihre Autogramme haben.“ Das frühe Play-off-Aus gegen Straubing habe er noch nicht ganz verkraftet: „Wenn man sich jetzt Spiele im Fernsehen ansieht, dann denkt man sich schon: Kruzifix, da könnten wir auch noch spielen.“
Papa Tölzer wird besonders gefeiert
Doch allem Play-off-Frust zum Trotz, einer bekam einen ganz besonders großen Applaus von den Fans: Verteidiger Steffen Tölzer. Er wurde genau zwischen Play-off-Spiel eins und zwei Papa. Beinahe hätte er direkt vom Heimspiel aus in das Krankenhaus gemusst, in dem seine Frau bereits lag. Tölzer verriet: „Unser Masseur hatte das Handy, im Notfall wäre ich losgefahren.“ So weit kam es allerdings nicht, der knapp 4300 Gramm schwere Mini-Tölzer wartete, bis der Papa aus der Arbeit kam. Über etwas ist der Verteidiger bei Sohn Ben aber besonders froh: „Er sieht Gott sei Dank eher meiner Frau ähnlich.“
Ebenfalls große Freude herrschte bei Stephen Werner, der eine weitere Saison für die Panther spielen wird. Der Stürmer war zwar enttäuscht über den Play-off-Ausgang, freute sich aber sehr, in Augsburg bleiben zu dürfen. Bei Stadionsprecher Rolf Störmann musste Werner sogleich seine Schwäbisch-Kenntnisse unter Beweis stellen. Es blieb allerdings fraglich, ob ihm bewusst war, was er mit den Worten „Der Sohn von Steffen Tölzer ist ein mordsdrum Braggel“ wiederholte.
Zwei Vertragsverlängerungen und ein Karriereende
Im Gegensatz zu Peter MacArthur, der durch den Satz „Augsburg hat die besten Fans“ ganz bewusst donnernden Applaus einheimste. Ihm wurde ebenfalls sein Wunsch, ein Panther zu bleiben, erfüllt. Das war Vertragsverlängerung Nummer drei an diesem Nachmittag.
Zu guter Letzt konnte das Management auch noch die weitere Zusammenarbeit mit Derek Whitmore bekannt geben. Ihm und seiner Frau gefalle es sehr gut in Augsburg, sagte der Stürmer, auch wenn ihm die deutsche Sprache noch zu schaffen mache.
Deutlich ernster zeigte sich Torwart Patrick Ehelechner. Das Karriereende von Ersatztorhüter Leonardo Conti, der in das AEV-Marketing wechseln wird, sei schwer für ihn: „Leo war mehr als ein Arbeitskollege, er hat mich in jeglicher Hinsicht immer sehr gut unterstützt.“ Die beiden hatten viel Zeit miteinander verbracht, saßen auch im Bus nebeneinander, erzählte Ehelechner. „Das ist schon ein komisches Gefühl nach so einer Ehe von acht Monaten.“ Die Freundschaft gehe aber auf keinen Fall auseinander, schließlich habe er Contis Handynummer.
Ein bisschen Wehmut kam dann auch bei den Fans auf. Gerd Stuhlmiller vermisste schon jetzt die Zeit im Stadion: „Es ist schade, dass es vorbei ist und wir jetzt sechs Monate warten müssen.“ Er war schon beim Aufstieg des AEV in die DEL dabei und sah den Ausgang der Saison 2012/13 pragmatisch: „Wir haben unser Ziel erreicht, auch wenn das Viertelfinale schön gewesen wäre.“
Duanne Moeser freut sich über Einigung mit Topspielern
Sportmanager Duanne Moeser war froh, dass die Panther viele Profis halten konnten: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir nicht wie in der Vergangenheit unsere Topspieler verloren haben.“ Bei den Verträgen gehe es nur um das Geld, doch dieses Jahr habe man trotz kleinem Etat alle Spieler halten können, die der Verein behalten wollte. Das mache die Sommermonate jetzt etwas einfacher.
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