Wenn Millimeter entscheiden
War der Puck hinter der Linie? Die Schiedsrichter sagen Nein, im Gegenzug erzielt der ERC Ingolstadt das 1:0. Letztlich siegen die Panther in Berlin mit 4:2.
Dem ERC Ingolstadt ist dank einer starken Schlussphase ein perfekter Jahresabschluss gelungen. Bei den Eisbären Berlin drehten die Panther einen 1:2-Rückstand und gewannen am Ende mit 4:2. Ausschlaggebend für den Gästesieg war ein erfolgreiches Überzahlspiel. Drei Tore erzielte der ERC mit einem Mann mehr auf dem Eis.
Erstmals richtig laut wurde es in Berlin nach zehn Minuten. Die Panther ließen in Überzahl einen Konter der Eisbären zu. Marcel Noebels brachte den Puck Richtung Tor, Timo Pielmeier fälschte ihn Richtung eigenes Gehäuse ab, hechtete hinterher und brachte die Fanghand auf die Scheibe. Tor oder kein Tor? Um diese Frage zu beantworten, nahmen die Schiedsrichter für einige Minuten den Videobeweis in Anspruch. Die Bilder auf telekomsport deuteten zwar drauf hin, dass der Puck die Linie überschritten haben könnte, einen eindeutigen Beweis lieferten sie jedoch nicht. Das Tor wurde nicht gegeben, die Zuschauer pfiffen lautstark. Noch größer wurde das Pfeifkonzert, als die Panther knapp eine Minute später – noch immer in Überzahl – in Führung gingen (11.). Patrick Cannone verdeckte Berlins Goalie Kevin Poulin die Sicht, sodass ein Schuss von Mike Collins von der blauen Linie im Winkel einschlug (11.). Die Panther, die die Eisbären früh in deren Drittel attackierten, führten verdient. Dennoch mussten sie noch vor der ersten Pause den Ausgleich hinnehmen (17.). Pielmeier ließ einen harmlosen Schlenzer von André Rankel nach vorne abprallen. James Sheppard legte quer auf Jamie MacQueen, der nur noch ins leere Tore einschieben musste.
ERC Ingolstadt: Erfolgreiches Powerplay
Als zu Beginn des zweiten Abschnitts Sean Backman einen Schlenzer von Micki DuPont unhaltbar für Pielmeier zum 2:1 für Berlin abfälschte (22.), deutete nur noch wenig auf einen Gästesieg hin. Berlin war im Anschluss einem dritten Treffer näher als die Panther dem Ausgleich. Bereits den Torschrei auf den Lippen hatten die Heimfans in der 36. Minute, als Rankel den Pfosten traf. Auch Sheppard hätte auf 3:1 erhöhen können, doch Pielmeier war zur Stelle. (40.). Der ERC-Goalie hielt sein Team ebenso im Spiel, als er gegen Rankel (45.) und MacQueen (49.) keinen weiteren Gegentreffer zuließ. Für die Wende sorgten schließlich zwei Überzahlspiele der Gäste. Im ersten glich Brett Olson aus dem Gewühl heraus zum 2:2 aus (51.). Das 3:2 markierte einige Minuten später Darin Olver (56.). Nach einem missglückten Pass auf Tyler Kelleher kam der Ex-Berliner erneut an den Puck und hob die Scheibe über den früh zu Boden gegangenen Poulin hinweg ins Netz. Mike Collins stellte mit einem Treffer ins leere Tor den 4:2-Endstand her (60.). Kurz zuvor hatte Pielmeier eine Doppelchance von Rankel zunichtegemacht.
ERC Ingolstadt: Zwei weitere Auswärtsspiele stehen an
Damit endete das Jahr 2018 für den ERC Ingolstadt mit einem Sechs-Punkte-Wochenende. „Zwei Spiele reichen noch nicht für eine Wende“, sagte Matchwinner Olson, „aber es geht in die richtige Richtung.“ 2019 beginnt für Panther erneut auswärts. Am Mittwoch, 2. Januar, treten sie in Köln an, zwei Tage später in Bremerhaven.
ERC Ingolstadt Pielmeier – Wagner, Friesen; Jobke, Edwards; Kohl, Koistinen; Mashinter – Ramoser, Olson, Collins; D’Amigo, Olver, Kelleher; Elsner, Cannone, Greilinger; Braun, Wohlgemuth, Garbutt. – Zuschauer 14200 – Tore 0:1 Collins (11./PP), 1:1 MacQueen (17.), 2:1 Backman (22.), 2:2 Olson (51./PP), 2:3 Olver (56./PP), 2:4 Collins (60.).
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