Alexander Manninger: Aus der Frührente ins FCA-Tor
Alexander Manninger ist der große Rückhalt des FCA. Doch der Keeper ist trotz seiner starken Leistungen nicht richtig glücklich.
Gestern war Alexander Manninger wieder einer der ersten FCA-Profis beim Auslaufen und einer der Letzten, der mit seinem weißen Mercedes-Geländewagen mit italienischem Nummernschild den Parkplatz vor der SGL-Arena verließ.
„Alex ist ein Top-Profi“, sagt FCA-Manager Stefan Reuter über seine neue Nummer eins. Auf dem Platz hatte der Österreicher dies am Samstag beim 1:1 gegen den VfL Wolfsburg eindrucksvoll bewiesen.
In der Anfangsphase (2.) entschärfte er einen Freistoß von Naldo, am Ende einen Kopfball von Alexander Madlung. Dazwischen blieb er auch im Duell mit Diego (12./17.) zweimal Sieger. Mit dem exzentrischen Brasilianer im VfL-Trikot spielte Manninger bei Juventus Turin zusammen. Diego zollte dem FCA-Torhüter großen Respekt: „Ich habe mich gefreut, ihn zu sehen, aber nicht gegen ihn zu spielen. Er war besser als ich.“ Manninger selbst wollte zu seiner eigenen Leistung nicht viel sagen: „Ich bin auch nur Teil der Mannschaft. Unsere Leistung war okay.“
Auch mit 35 noch volle Ehrgeiz
Das klang nicht richtig glücklich. Auch mit 35 und nach über 200 Erstligaspielen für 16 Vereine steckt er voller Ehrgeiz. Er will gewinnen, egal ob beim Trainingsspiel oder in der Bundesliga. Ein Unentschieden, so scheint es, ist für ihn eine persönliche Niederlage.
Dabei holte ihn der FCA eigentlich nur als Nummer drei aus seinem Vorruhestand. Ex-FCA-Manager Jürgen Rollmann, selbst ehemaliger Bundesliga-Torwart, fand Manninger nach seiner Zeit bei Juve quasi auf seinem Sofa in seiner Salzburger Wohnung. Gab ihm für ein halbes Jahr einen Vertrag. Manninger bog schnell auf die Überholspur ein. Simon Jentzsch und Mo Amsif müssen sich hinten anstellen.
Trainer Markus Weinzierl hat Manninger überzeugt. „Er lebt seine Professionalität einfach vor. Er arbeitet auch neben dem Platz viel für sich.“ Schon nach wenigen Wochen ist Manninger ein Führungsspieler und sorgt für ein gutes Arbeitsklima. „Er hat richtig Spaß da hinten drin. Das sieht man jeden Tag im Training“, sagt Weinzierl.
Wie es nach der Saison weiter geht, steht noch nicht fest. Manager Reuter hat es mit Vertragsgesprächen aber anscheinend nicht so eilig. „Wir werden uns im Frühjahr zusammensetzen. Solche Gespräche sollten sich nicht wie Kaugummi ziehen.“ Manninger wird daran arbeiten, dass es schnell geht.
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