Baustellengeflüster und Transferpoker
Auf den Trainingsplätzen an der SGL-Arena ist der Rollrasen verlegt. Die entscheidende Phase scheint auch im Transferpoker um Adrian Nikci eingeläutet zu sein.
Fußball-Bundesligist FC Augsburg hat derzeit einige offene Baustellen. Die reichen vom Trainingsplatzbau, über fehlende Punkte, bis hin zur Suche nach Verstärkungen in der Winterpause. Doch auf einer liegt der FCA jetzt über den Planungen.
Baustelle I Denn auf den neuen Trainingsplätzen an der SGL-Arena wurde Mitte der Woche der Rollrasen verlegt. Er kommt aus den Niederlanden. Der Hauptplatz ist mit drei Zentimeter dicken Soden belegt, die in wenigen Tagen bespielbar wären. Die Bundesliga-Mannschaft wird aber wahrscheinlich erst nach der Winterpause umziehen.
Baustelle II Gestern gab FCA-Trainer Jos Luhukay seinen Spielern vor der wichtigen Partie beim VfB Stuttgart (Sonntag, 15.30 Uhr) noch einmal frei. Auch sein Handy war ausgeschaltet. Ab heute bereitet man sich dann intensiv auf das Treffen mit dem Tabellensiebten vor. Fünf Punktspiele (Stuttgart/Auswärts, Wolfsburg/Heim, Schalke/A, Gladbach/H, HSV/A) hat der FCA vor der Winterpause noch zu absolvieren, und das wichtigste Ziel von Luhukay muss es sein, den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze zu verkürzen oder wenigstens nicht zu groß werden zu lassen.
Baustelle III Denn nur dann wird sich der eine oder andere Transfer verwirklichen lassen. Geld sei vorhanden, hat Manager Andreas Rettig zuletzt mehrmals betont. Die Investitionen sollten aber auch Aussicht auf Erfolg haben. Ein Spieler, den der FCA schon länger auf seiner Wunschliste ganz oben stehen hat, ist Adrian Nikci (22). Um den Außenbahnspieler des FC Zürich warb der FCA schon in der Sommerpause. Er stand schon auf der Transferliste, doch der Wechsel scheiterte. Der FCA wollte nicht so viel zahlen, wie der Schweizer Vizemeister für den 14-fachen Schweizer U-21-Nationalspieler forderte. Und auch jetzt scheint sich ein Verhandlungspoker anzubahnen, wie der Kicker berichtet. Nikci, der im Kosovo geboren wurde, würde gerne beim FCA den Karrieresprung in die Bundesliga wagen. So soll er schon beim FCZ-Management um seine Freigabe gebeten haben. FCZ-Sportchef Fredy Bickel will Nikci aber nur zu „anständigen Konditionen“ abgeben, nachdem er mit einer vorzeitigen Vertragsverlängerung (derzeit läuft der Kontrakt bis 2013) scheiterte. FCA-Manager Rettig will zu den Spekulationen rund um das Schweizer Talent gar nichts sagen: „Zu Transfergerüchten äußern wir uns grundsätzlich nicht.“ Rund 700000 Euro, so wird spekuliert, soll Nikci kosten. Sehr viel Geld für Schnäppchenjäger Rettig, der nach eigenen Angaben nur „Studententarife“ zahlen kann. Allerdings hat der FCA beim Bau seiner Trainingsplätze auf eine Rasenheizung verzichtet. Die eingesparten rund 500000 Euro will der FCA lieber in Spieler investieren. Vielleicht ja in Adrian Nikci.
Die Diskussion ist geschlossen.