Die offenen Fragen beim FC Augsburg
Wurde Weinzierl bereits im Januar verpflichtet? Warum kam es zum Bruch zwischen dem FCA und Luhukay? Die Antworten.
Was ist an dem Gerücht, dass Walther Seinsch bereits im Januar Markus Weinzierl verpflichtet hat, dran?
Nicht viel. Weinzierl hat seinen Vertrag in Regensburg in Januar um zwei Jahre verlängert. Der Kontrakt soll lediglich eine Ausstiegsklausel für die erste Liga beinhalten. Im Januar war noch nicht abzusehen, dass der FC Augsburg den Klassenerhalt schafft.
Warum kam es zum Bruch zwischen dem FC Augsburg und Jos Luhukay?
Als gesichert gilt, dass Luhukay mit der Verpflichtung von Manfred Paula nicht zufrieden war. Außerdem hat es ihn gestört, dass er nicht mit eingebunden war in die Suche nach einem Rettig-Nachfolger. Paula trieb daraufhin die Planungen für die kommende Saison in Eigenregie voran. Allerdings hat er dafür die Erlaubnis von Seinsch benötigt. Die Position Luhukays war dadurch massiv geschwächt. Außerdem soll Seinsch verärgert gewesen sein, dass Luhukay seine "Straßenköter"-Bemerkung in Richtung Michael Thurk kritisierte.
FCA nahm im März Kontakt zu Weinzierl auf
Was gibt es noch für Ungereimtheiten?
Walther Seinsch schreibt in einem offenen Brief an die Fans des FC Augsburg, dass einzig und allein eine Person für den Abschied von Jos Luhukay verantwortlich ist: "das ist Jos Luhukay selbst". Dieser habe aus persönlichen Gründen den Verein verlassen. Das ist faktisch wahrscheinlich sogar richtig. Luhukay wurde nicht gekündigt, der Vertrag wurde zumindest offiziell in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Seltsam mutet dabei aber an, dass Rettig auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen den Hamburger SV vehement darauf hinwies, dass Luhukay auf eine Abfindung verzichtet habe. Diese hätte ihm aber nur im Falle einer Kündigung durch den Verein zugestanden. Wahrscheinlich ist, dass die Verantwortlichen des FCA Ende März mit Weinzierl Kontakt aufgenommen haben. Das war der Zeitpunkt als Luhukay dem FC Augsburg mitteilte, dass er möglicherweise den Verein verlässt. Die Augsburger waren dadurch zum Handeln gezwungen und erzielten Einigung mit Weinzierl. Nun hätten der FCA mit Weinzierl und Luhukay zwei Trainer unter Vertrag. Letztlich dürfte man beim FC Augsburg froh gewesen sein, dass Luhukay eine Vertragsauflösung anstrebte. Sonst hätte man den Trainer, der den Klassenerhalt geschafft hat, feuern müssen.
Was macht Luhukay in der Zukunft?
Luhukay hat noch keinen neuen Verein. Er hat sich mittlerweile aber einen Namen gemacht und dürfte sich nicht schwer tun, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Immer wieder wurde spekuliert, er könnte die SpVgg Greuther Fürth übernehmen, da deren Aufstiegstrainer Mike Büskens möglicherweise den Verein verlässt. Nun hat aber Büskens zumindest beim 1. FC Köln abgesagt, was wahrscheinlicher macht, dass er doch bei den Franken bleibt. Favorit auf den Job in Köln ist Holger Stanislawski. Die Trainerfrage in Leverkusen ist hingegen noch vollkommen in offen. Außerdem ist es auch möglich, dass Luhukay ein Traineramt in seiner Heimat Holland übernimmt.
Rettig zur DFL
Wo ist Andreas Rettig in Zukunft tätig?
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird Rettig neuer Geschäftsführer der DFL in Frankfurt.
Wann wird der neue Trainer präsentiert?
Prinzipiell könnte man Weinzierl schon heute als neuen Trainer präsentieren. Man wird aber wohl abwarten, bis die Regensburger ihre Relegationsspiele zur zweiten Liga beendet haben (11. und 14. Mai) und dann zeitnah die Entscheidung verkünden.
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