Ein gutes Pflaster
Der FC Augsburg hat sein Trainingslager in Bad Gögging bezogen. Trainer Jos Luhukay kündigt eine strapaziöse Woche für seine Mannschaft an.
Seit gestern befindet sich der FC Augsburg in der ersten heißen Phase der siebenwöchigen Saisonvorbereitung. Um kurz nach elf Uhr checkten die Spieler im Marc Aurel Spa & Golf Resort im niederbayerischen Bad Gögging ein. Bis zum Samstag will Trainer Jos Luhukay im ersten Trainingslager die konditionellen Grundlagen für das Projekt „Klassenerhalt“ legen. Und nur das ist das Ziel in der ersten Bundesliga-Saison in der Vereinsgeschichte.
Um 12.30 Uhr bat Luhukay seine Spieler zum Mittagessen, die erste Trainingseinheit stand um 17 Uhr auf dem dicht gedrängten Programm. Über 15 Trainingseinheiten und zwei Testspiele am Dienstag und am Freitag hat Luhukay eingeplant. Schon im vergangenen Jahr bereitete sich der FCA in dem Vier-Sterne-Hotel vor. Ein Doppelzimmer mit Vollpension kostet regulär zwischen 130 und 160 Euro pro Person (der FCA bekommt allerdings Sonderkonditionen), doch auf die Sterne legt Luhukay keinen Wert: „Die interessieren mich nicht. Die Rahmenbedingungen müssen passen, aber viel wichtiger ist, was hinter dem Hotel liegt.“ Davon ist er begeistert. „Wir haben eine Laufstrecke direkt vor der Türe und die Fußballplätze sind nur 300 Meter vom Hotel entfernt. Da können wir hinlaufen.“
Die Bedingungen seien einfach optimal. „Wir brauchen vor Ort keinen Bus, wir können unsere Trainingseinheiten total flexibel planen und haben hier unsere Ruhe.“
Weit in die Ferne wollte Luhukay auch nicht. Rund 100 Kilometer sind es von Augsburg aus bis in das bekannte Kur- und Thermalbad vor den Toren von Regensburg. Dort sei derzeit Nebensaison, sagt Hotelinhaber Knut Becker. „Unsere Hauptsaison ist im Frühjahr und Herbst.“ Darum bemüht sich der Hotelier auch, besonders im Sommer optimale Bedingungen für die Fußballprofis zu schaffen. Mit Erfolg.
In den Vitrinen des im römischen Stil gehaltenen Hotels, das neben einer 2800 Quadratmeter großen Bäder- und Saunalandschaft auch ein eigenes Fitness-Studio mit 1500 Quadratmetern aufweist, hängen unter anderem Trikots vom 1. FC Nürnberg, der SpVgg Greuther Fürth, von Austria Wien oder auch vom FSV Mainz 05. Der Zweitligist FC Ingolstadt übernachtet hier immer vor seinen Heimspielen. Und vom FCI bekam FCA-Manager Andreas Rettig auch im vergangenen Jahr den Tipp.
Der FCA ist in guter Gesellschaft. So reist in 14 Tagen Vitesse Arnheim aus den Niederlanden an. Die Rahmenbedingungen passen. Die Spieler will Luhukay bei der Basisarbeit mit Abwechslung bei Laune halten. „Ich halte nichts von reinen Lauftrainingslagern, wo die Fußbälle und die Fußballschuhe zu Hause bleiben. Das möchte ich nicht. Der Fußballer ist immer noch Fußballer und er soll auch Spaß an seinem Beruf haben.“
Das heißt aber nicht, dass es nicht strapaziös wird. „Es wird eine intensive Woche für die Spieler, in der wir alle Komponenten trainieren, die ein Fußballer braucht.“ Denn eines ist für Luhukay klar. Das Ziel Klassenerhalt kann nur mit körperlicher Fitness erreicht werden: „Wir werden in der Bundesliga wenig Spiele nur wegen unserer spielerischen Qualität gewinnen. Wir müssen konditionell topfit sein.“
Das war der FCA auch in der vergangenen Saison. Ein Blick in die Datenbank zeigt: In der Rückrunde war der FCA die beste Mannschaft in der zweiten Halbzeit. Und am Ende wurde das Ziel erreicht: der Aufstieg. Die Grundlagen dafür wurden in Bad Gögging gelegt.
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