Erik Thommys holpriger Start beim FC Augsburg
Der Stürmer stand in dieser Saison erstmals in der Anfangself und hatte noch Anlaufschwierigkeiten. Doch in der ersten Hälfte hatten auch andere ihre Probleme.
Erik Thommy ist ein junger Mann, der mit beiden Füßen im Leben steht. Der 23-Jährige ist selbstbewusst, aber auch selbstkritisch. „Es war für mich sehr schwer, aber ich habe mich in die Partie nach und nach reingekämpft“, meinte der Stürmer des FC Augsburg nach dem 2:1-Sieg über den VfL Wolfsburg. Es war ein besonderer Tag für ihn. Der gebürtige Ulmer stand erstmals in dieser Saison in der Startelf. Die Nervosität zu Beginn der Partie war ihm anzumerken. Nach der Pause taute der gebürtige Ulmer dann aber doch etwas auf und hätte auch durchaus ein Tor erzielen können.
„Er hat sich seinen Einsatz verdient“, meinte FCA-Trainer Manuel Baum später. Normalerweise hätte man auf dieser Position Marcel Heller erwartet. Doch anscheinend hat sich Thommy über seine guten Trainingsleistungen empfohlen (hier geht's zur FCA-Einzelkritik). Baum wollte zum Wechsel auf der rechten Angriffsseite auch nicht so genau Stellung beziehen: „Bei uns geht es nicht immer so sehr um Details. Er hat eine richtig gute Trainingswoche absolviert, er war griffig im Training und es ist bei uns auch so, dass Trainingsleistungen auch belohnt werden, und wenn man dann das Gefühl hat, der kann es auf den Platz bringen, er ist so weit, dann schmeißen wir ihn auch rein.“ Für Thommy, der in der vergangenen Saison nach Regensburg ausgeliehen war und mit dem Jahn den Zweitliga-Aufstieg geschafft hat, ist dieser Bundesliga-Einsatz eine weitere Motivation: „Das ist für mich schon sehr wichtig und tut mir auch gut.“
Baier: Rote Karte gegen Wolfsburg war kein Vorteil
Aber nicht nur Thommy hatte in der ersten Hälfte größere Probleme, auch die routinierteren Spieler kamen schwer ins Spiel. Kapitän Daniel Baier erklärt dann auch, warum die vorzeitige Rote Karte für den Wolfsburger Maximilian Arnold nicht unbedingt ein Vorteil war: „Ich denke, nach der Roten Karte hat auch das Publikum erwartet, dass wir klar gewinnen. Ich habe da auch eine gewisse Unruhe gespürt. Aber das ist nicht einfach und das Gegentor vor der Pause war dann der Super-GAU.“
Erst nach dem Wechsel wurden die Kombinationen des FCA gegen zehn Wolfsburger flüssiger und wesentlich konzentrierter. Aufgrund des Videobeweises zog Schiedsrichter Stieler nach der Pause auch eine Elfmeterentscheidung für den FCA wieder zurück. In einer Situation, als vier Spieler des FC Augsburg nur noch einen Abwehrspieler der „Wölfe“ und Torwart Casteels vor sich hatten und Caiuby dann zu Fall kam. Dass es da keinen Elfmeter gab, hielt Baier auch für eine „gerechte Strafe“: „Wenn wir in einer Vier-gegen-eins-Situation da kein Tor machen, dann haben wir auch keinen Elfmeter verdient.“
Finnbogason: Der Platzverweis war berechtigt
Alfred Finnbogason war einer der wenigen, die gleich von Beginn an richtig im Spiel waren. Sein Manko war dabei lediglich, dass er zwei gute Tormöglichkeiten in der ersten Hälfte vergab. Auch für ihn selber ein ärgerlicher Umstand: „Da erwarte ich mehr von mir.“ Nichts zu rütteln gab es für ihn am Platzverweis für den Wolfsburger Arnold: „Das war eine klare Rote Karte. Ich habe eine hundertprozentige Torchance und er tritt mir von hinten in die Beine.“
Für den Isländer war es dennoch ein gelungener Nachmittag: „Ich habe ein Tor gemacht und die Vorlage zum anderen gegeben. Ich denke, das ist okay.“ Der Nationalspieler geht auch optimistisch in das Restprogramm vor der Winterpause. Mainz, Berlin, Schalke und Freiburg stehen noch auf dem Programm. „Das sind alles Spiele, die machbar sind und wo wir was holen können.“
Über den bisherigen Saisonverlauf kann man sich beim FC Augsburg auch nicht beklagen. Wenn man ganz euphorisch ist, kann man es sogar auch so sehen wie Michael Gregoritsch, der Torschütze zum 1:1 gegen den VfL Wolfsburg: „19 Punkte, das ist Weltklasse. Die haben wir uns auch mehr als verdient.“
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