FC Augsburg: Afrika-Cup ohne Sinkala
Der Afrika-Cup findet ohne Andrew Sinkala statt. Der Spieler aus Sambia hat seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Er will sich auf den FCA konzentrieren. Von Robert Götz
FC Augsburg: Der Afrika-Cup findet ohne Andrew Sinkala (30) statt. Der defensive Mittelfeldspieler aus Sambia hat seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Er will sich auf den FCA konzentrieren
Am Montag stand Andrew Sinkala (30) in der Kicker-Elf des Tages. Bei der 0:1-Niederlage des FC Augsburg beim TSV 1860 München hatte der defensive Mittelfeldspieler als Abräumer vor der Abwehr überzeugt. Seine Note: 2,0. Die Formkurve des Fußball-Profis aus Sambia zeigt nach oben.
In der Nationalmannschaft seines Heimatlandes wird er allerdings nicht mehr spielen. Er erklärte seinen Rücktritt.
Sinkala war mit hauptverantwortlich dafür, dass die Löwen besonders in der zweiten Hälfte das Tor von Simon Jentzsch meist nur von der Ferne sahen.
Das frühe 0:1 konnte aber auch Sinkala nicht verhindern. Als Sascha Rösler Dominik Reinhardt stehenließ und nach innen zog, zögerte Sinkala einen Moment. Zu lange, Rösler spielte zu Alexander Ludwig, dessen abgefälschter Schuss zum späteren Endstand ins FCA-Tor einschlug. "Da waren wir nicht konsequent genug", zeigte sich Sinkala nach dem Derby selbstkritisch.
Er ist kein Lautsprecher, wenn er etwas zu sagen hat, dann muss man genau hinhören. Auch auf dem Spielfeld fällt Sinkala kaum durch spektakuläre Aktionen auf. Dennoch ist er einer der wichtigsten Bausteine, auf die Trainer Jos Luhukay seine offensive Spielweise gründet.
Mit gutem Auge und Stellungsspiel erobert er im defensiven Mittelfeld viele Bälle, ohne wild zu grätschen. Auch bei der Spieleröffnung tendiert er eher zum Understatement. Sinkala ist keiner, der den genialen weiten Pass nach vorne schlägt. Lieber spielt er den Ball, der in den eigenen Reihen bleibt. Gegen 60 machte er dies so gut wie fehlerfrei. Kritiker bemängeln aber, dass ihm dieses Sicherheitsspiel in der Vergangenheit schon des Öfteren misslungen ist.
Doch Sinkala hat seine Fehlerquote minimiert. So weit, dass auch Sambias Nationaltrainer, der Franzose Herve Renard, ihn wieder in die Nationalmannschaft von Sambia berief.
Zuletzt spielte Sinkala Anfang Oktober bei der WM-Qualifikation beim 0:1 gegen Ägypten für sein Heimatland. Sambia konnte die Fahrkarte zur WM in Südafrika zwar nicht lösen. Doch für den Afrika-Cup qualifizierte sich die ehemalige britische Kolonie, die zentral im südlichen Afrika liegt.
Die kontinentale Meisterschaft findet vom 10. Januar bis zum 31. Januar in Angola statt. Andrew Sinkala wird nicht dabei sein: "Ich habe nach dem Spiel gegen Ägypten gesagt, dass ich nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen werde. Der Verband setzt auf junge Spieler, dass war einfach schwierig für mich."
Drei Mal hatte Sinkala für sein Heimatland am Afrika-Cup teilgenommen, ein viertes Mal wird es nicht mehr geben. "Ich will mich jetzt ganz auf den FCA konzentrieren", sagt Sinkala, der noch einen Vertrag bis 2011 besitzt. Damit ist auch der FCA eine große Sorge los. Der Zweitligist hätte Sinkala für das Turnier freistellen müssen. Er hätte zum Rückrundenauftakt gefehlt.
Sinkala kann sich nun in Ruhe mit dem FCA auf die Rückrunde vorbereiten. Zuerst will er aber am Montag (20.15 Uhr/live im DSF) gegen den 1. FC Kaiserslautern für ein Weihnachtsgeschenk sorgen: "Dass wir gegen 60 verloren haben, war schade für unsere tollen Fans. Wir wollen sie mit einem Sieg gegen Kaiserslautern beschenken."
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