FCA-Fan aus Kalifornien reist ins Stadion seiner Träume
Karl Buder lebt in Kalifornien und ist großer FCA-Fan. Zum Spiel in Liverpool reist er extra aus den USA an. Dahinter steckt ein Wunschtraum, der vor mehr als 60 Jahren entstand.
Eigentlich heißt Karl Buder vollständig Karl-Ludwig Buder. Doch das mit dem „Ludwig“ hat sich schnell erledigt. „Die Amerikaner können den Namen so schlecht aussprechen. Deshalb habe ich ihn irgendwann abgelegt“, erzählt Buder.
Karl Buder ist heute 73 Jahre alt. Er ist sicherlich nicht der älteste FCA-Fan, aber vermutlich derjenige, der die weiteste Anreise zum Spiel des FCA am Donnerstag in Liverpool hat.
Buder wohnt in Kalifornien und ist großer Fan des Augsburger Bundesligisten. „Mein Herz liegt in Augsburg. Wenn ich nicht verheiratet wäre, dann wäre ich schon längst wieder da“, sagt Buder. Seine Ehe ist kinderlos geblieben, neben dem Fußball hat Buder noch eine weitere Leidenschaft: „Ich habe drei Hunde. Einer davon ist ein Rauhaardackel aus Donauwörth“, lacht er und schiebt nach, dass er deshalb auch Frühaufsteher ist. Ein Anruf aus Deutschland, der ihn um sechs Uhr in der Früh in Kalifornien erreicht – kein Problem. Die Hunde müssen gleich Gassi geführt werden.
Einmal im Jahr in Augsburg
Wenn möglich fliegt Buder einmal im Jahr nach Augsburg, wo er geboren wurde. Die Reisen zurück in die Heimat verbindet er gerne mit Fußball: „Beim Auftaktspiel gegen Freiburg, als der FCA sein erstes Punktspiel in der Bundesliga hatte, war ich auch im Stadion.“ 2011 war das. Ansonsten verfolgt er die Partien des FCA im amerikanischen Fernsehsender Fox-Sports. „Da werden alle Spiele gezeigt“, sagt er. Alle weiteren Informationen über den FCA erhält Buder durch unsere Zeitung. „Ich lese im Internet jeden Tag die Augsburger Allgemeine“, erzählt Buder, der in der früheren Kaiserstraße, heute Konrad-Adenauer-Allee, aufgewachsen ist.
Vor einigen Wochen stieß Buder bei der Lektüre seiner Heimatzeitung auf einen Artikel, der ihn besonders berührte. Nach der Auslosung der Runde der letzten 32 Teams hatten wir im Sportteil berichtet, dass der FCA-Vorgänger-Verein BCA schon einmal gegen Liverpool gespielt hatte. Das war im Jahr 1952 gewesen.
Karl Buder hieß damals noch Karl-Ludwig, war gerade mal zehn Jahre alt und durfte im Rosenaustadion das Spiel des BC Augsburg gegen den großen FC Liverpool sehen. Ein Erlebnis, das bleibenden Eindruck hinterlassen hat. „Ich habe dann immer gesagt: Wenn einmal eine Augsburger Mannschaft in Liverpool spielt, dann bin ich dabei“, erzählt er. Über 63 Jahre später ist es nun soweit. Karl Buder freut sich. Den FCA-Schal und das Shirt mit dem Slogan „In Europa kennt uns keine Sau“ hat er mit im Gepäck.
Karl Buder tippt auf ein 1:1
Was verspricht, oder besser gesagt, was erhofft Karl Buder sich, wenn er am Donnerstag im Stadion an der Anfield Road mit dabei ist? „Der FCA ist ein kleiner Verein und wird sich schwer tun gegen einen Klub, der ein paar Superstars in den Reihen hat. Aber Trainer Markus Weinzierl wird es schon richten. Ich tippe auf ein 1:1. Das würde reichen.“
Karl Buder, der früher bei der „Bank of America“ beschäftigt war, ist immer noch für diverse Banken tätig. Heute nimmt er sich allerdings mehr Zeit für seine Hobbys. Er geht einmal wöchentlich auf den Sportplatz. In Marin County (nähe San Francisco) haben sie einen Hobbyklub gegründet: Real Marin. Dort kickt Buder manchmal mit.
Zur Weltmeisterschaft 2006 kam Buder mit Real Marin nach Deutschland. Dort haben die Amerikaner unter anderem gegen die Traditionsmannschaft des FC Augsburg gespielt. Buder erinnert sich: „Da war auch Jürgen Haller, der Sohn von Helmut Haller, dabei. Der sagte auf einmal: Bei euch spielt ja einer mit, der hat einen Augsburger Dialekt.“
Im Alter von 13 Jahren war Buder mit seinen Eltern ausgewandert. Bis heute konnte der den Augschburger Zungenschlag nicht ablegen. Am Donnerstag in Liverpool wird er einer von vielen Schwaben sein. Aber vermutlich der mit der weitesten Anreise.
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