In Europa kennt uns keine Sau? In Bilbao schon!
Die Fans des FC Augsburg haben bei ihrem ersten europäischen Gastspiel vorerst einen ziemlich guten Eindruck hinterlassen - und mit ein gemeines Gerücht widerlegt.
In Europa kennt uns keine Sau. Mit diesem Motto startete der FC Augsburg in die Europa League. Doch einige FCA-Fans kennen jetzt auf jeden Fall einen Teil von Bilbao besser. Organisiert vom Fanprojekt Augsburg fand heute Vormittag in der Altstadt von Bilbao eine etwas andere Stadtführung statt. Die Tourguides Andrea und Klaus vom baskisch-deutschen Kulturverein aus Bilbao führten rund 40 Augsburger Anhänger in zwei Gruppen durch Teile der Baskenstadt, die etwas abseits der Touristenströme liegen. Und die FCA-Fans widerlegten das Bild vom Fußball-Hooligan, der nur grölend durch die Straßen zieht. Das spanische Fernsehteam, das ein Teil der Führung begleitete, musste die FCA-Fans sogar beim Start zum Singen animieren. Anschließend zeigten die beiden Deutschen, die seit 2000 in Bilbao leben, Stadtteile, die ihrem ursprünglichen Charakter erhalten haben. Da wurde eine von Jugendlichen besetzten Haus besichtigt, das jetzt als Kulturzentrum dient, oder den noch ursprünglichen Arbeitertstadtteil gegenüber der sanierten, und für den Tourismus schick gemachten, Altstadt. „Ich war sehr überrascht, wie interessiert die Fans waren“, zog Andrea eine durchwegs positive Bilanz.
Fieses Gerücht: FCA-Fans sollen rechtsradikal sein
Dass der FC Augsburg vor der Europa-League-Auslosung in Bilbao vollkommen unbekannt war, zeigte auch der Anruf eines spanischen szenekundigen Polizisten bei Klaus, der sich erste Informationen bei ihm über die Augsburger Fanszene einholte. Es gab nämlich Befürchtungen und so wurde es in einigen sozialen Netzwerken verbreitet, dass der ein Teil der FCA-Anhänger zur rechten Fanszene gehören würde. Klaus und Andrea räumten mit dieser krassen Fehlinformation auf. „Wir haben erklärt, dass genau der Gegenteil der Fall sein, da hatte sich die hiesige Fanszene schnell wieder beruhigt“, erklärte Andrea über den großen Aufklärungsbedarf. „In Europa kennt uns keine Sau“ – in Bilbao stimmt das nicht mehr.
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