Jos Luhukay - Mann mit Prinzipien
Jos Luhukay ist einer der Väter des Erfolgs beim FC Augsburg. Nun ist er weg. Ein Portrait.
Jos Luhukay ist kein Lautsprecher in einer Zunft, in der Selbstvermarktung und Selbstdarstellung manchmal wichtiger erscheinen als die fachliche Qualifikation. Luhukay tritt freundlich, bescheiden auf. Wenn man mit ihm über Fußball spricht, doziert er nie von oben herab, er gibt seinem Gesprächspartner das Gefühl, dass man sich auf Augenhöhe unterhält.
Luhukay wurde unterschätzt
Doch Luhukay ist auch ein Mann, der Prinzipien hat. Und diesen auch treu ist. Privat und beruflich. Charaktereigenschaften, die möglicherweise nun auch dazu beigetragen haben, dass er nicht mehr Trainer des FCA ist. Schließlich spielte die Hängepartie um die auslaufenden Verträge seiner Co-Trainer wohl auch eine Rolle bei der nun getroffenen Entscheidung.
Früher wurde Luhukay häufiger unterschätzt, dabei hat er genaue Vorstellungen vom Spiel seiner Mannschaften. Es ist das Kurzpassspiel, das Barcelona bis zur Perfektion verfeinert hat, gepaart mit Leidenschaft, Einsatz und Wille. Dazu liefert der Perfektionist die passende Strategie. Das funktioniert aber nur im Kollektiv. Wenn er dies gefährdet sieht, kann der Mann mit der freundlichen Stimme, die sonst nie Schärfe enthält, ungemütlich werden. Dann scheut er auch keine unangenehmen Personalentscheidungen.
Luhukay machte den FCA wettbewerbsfähig
Luhukay, der Sohn eines Indonesiers und einer Holländerin, hat in drei Jahren in Augsburg aus einem Fast-Zweitliga-Absteiger einen wettbewerbsfähigen Bundesligisten geformt. In Gladbach haben sie keine Geduld mit ihm gehabt. Und ihn nach dem Aufstieg nach sechs Niederlagen in sieben Spielen entlassen.
In Augsburg hat er seine Vorstellungen in Ruhe verwirklichen können. Das hat ihm den Respekt der ganzen Branche eingebracht. Daran ändert auch sein Abschied vom FC Augsburg nichts.
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