Luhukay trotzig: "Werden auch wieder belohnt"
Nach der 0:2-Pleite gegen Hoffenheim herrschte beim FC Augsburg erst Frust, dann Trotz. Luhukay macht der Auftritt seiner Spieler Mut.
Nach der ersten Bundesliga-Niederlage für den FC Augsburg wich der Frust über die unglückliche Heimpleite schnell dem Trotz. "Wir müssen diese bittere Niederlage nun mit Größe wegstecken und weiter so toll arbeiten. Dann werden wir auch wieder belohnt", betonte Coach Jos Luhukay nach dem 0:2 (0:1) am Samstag gegen 1899 Hoffenheim. "Dass wir so eine gute Mannschaft in der zweiten Halbzeit so in Verlegenheit bringen, das verdient Respekt."
Mit leeren Händen standen die Schwaben nach dem zweiten Bundesliga-Heimauftritt da, doch die Augsburger Anhänger feierten ihr Team wie Sieger. "Das ist schon Wahnsinn, wie die Fans hinter uns stehen", staunte Sascha Mölders, der mit seinem Elfmeter (59. Minute) an Gäste-Keeper Tom Starke scheiterte. "Ich habe mir den Ball genommen und gedacht, ich schieße ihn rein. Hat aber leider nicht geklappt", klagte der Angreifer, der in beiden ersten Partien alle drei Treffer der Schwaben erzielt hatte.
Luhukay wollte seinem Torjäger keinen Vorwurf machen. "Das kann immer passieren. Wenn ein Spieler Selbstvertrauen hat und sich gut fühlt, dann muss er die Verantwortung übernehmen." Wie in der Elfmeter-Szene scheiterten die Schwaben reihenweise an ihrer Abschlussschwäche - und am bärenstarken 1899-Torhüter. "Tom Starke war für uns nicht zu überwinden", klagte Luhukay. "Ich bin traurig über das Ergebnis und dass die Mannschaft sich nicht belohnt hat. Uns haben vom lieben Gott stets ein paar Zentimeter gefehlt."
Und in der ersten Hälfte die Klasse gegen einen anfangs fulminant aufspielenden Gegner. "Wir haben in der ersten Halbzeit zu viel Respekt gehabt", erkannte Geschäftsführer Andreas Rettig. Wie befreit nach dem tagelangen Wirbel um die Lärm-Attacke auf Dortmunder Fans agierte Hoffenheim zu Beginn, fast ohne Gegenwehr der Augsburger Defensive konnte Starstürmer Ryan Babel (5.) die Führung erzielen. "Das war bisher sein bestes Spiel für uns. Er ist absolut auf dem richtigen Weg", lobte sein Coach Holger Stanislawski.
Nach den ersten 20 beeindruckenden Minuten der Gäste hätte wohl keiner der 30 004 Zuschauer noch einen Cent auf die Hausherren gesetzt, doch Hoffenheim münzte seine Überlegenheit nicht weiter in Tore um. "Wie wir anfangs Fußball gespielt haben, das lässt mein Trainerherz echt erfreuen. Aber das Spiel heißt nicht: Wie schön spielt man Fußball, sondern wie zielgerichtet spielt man Fußball", haderte der Gäste-Trainer.
Und so kam Augsburg nach dem Wechsel zurück. "Wenn man in dieser Phase den Ausgleich erzielt, kann alles passieren", erklärte Rettig. Doch neben Gäste-Keeper Starke verhinderte bei einem Schuss von Tobias Werner (70.) der Innenpfosten den Augsburger Torjubel. Die Gäste machten es besser, Sejad Salihovic machte per Foulelfmeter (75.) den ersten Auswärtssieg der Kraichgauer perfekt. "Wenn man am Wochenende mit drei Punkten da steht, ist es immer gut", sagte 1899-Manager Ernst Tanner am Ende der schweren Woche erleichtert. dpa
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