Marwin Hitz greift Kevin Volland an
Augsburgs Torhüter Marwin Hitz ärgert sich über die "Fallsucht" des Hoffenheimer Stürmers Kevin Volland.
Nach einer Stunde hatte Marwin Hitz genug. Tobend stürmte er aus seinem Kasten und geigte Hoffenheims Angreifer Kevin Volland seine Meinung. Der Schweizer Torhüter des FC Augsburg sah sich genötigt, weil Volland einen Strafstoß schinden wollte. "Er hat sich drei-, viermal im Spiel fallen gelassen. Das hat mir nicht gepasst", rechtfertigte Hitz sein ungewohnt aufbrausendes Verhalten.
Der vermeintliche Provokateur Volland, der über das Bein Jeffrey Gouweleeuws gesunken war, wollte die Vorwürfe nicht unkommentiert stehen lassen. "Vielleicht habe ich es dankend angenommen, Kontakt war trotzdem da. Es war auf keinen Fall eine Schwalbe." Und, fügte er Richtung Hitz hinzu: "Wie er dann raus stürmt, muss nicht sein."
Der Angesprochene sah das erwartungsgemäß anders. Volland, der antrittsschnelle Hoffenheimer, der die FCA-Abwehr mehrmals vor Probleme gestellt hatte, forderte ihn geradezu heraus.
Gelb für die Streithähne nach Rudelbildung
Hitz und Volland trugen in der bedeutenden Bundesliga-Begegnung nicht nur verbal Duelle aus. In der ersten Spielminute verhinderte der Schweizer Nationaltorwart reaktionsschnell gegen den deutschen Nationalspieler einen Rückstand, später holte Volland dies nach. Ihre Auseinandersetzung gipfelte in jener Rudelbildung, die den Streithähnen eine Gelbe Karte einbrachte. Hitz, Anfang der Woche zum zweiten Mal Vater geworden, kommentierte sein ungestümes Auftreten lächelnd. Nach der Geburt seines Jüngsten habe er zuletzt wenig geschlafen.
Müde wirkten vor allem aber Hitz’ Mitspieler. Als er sich Volland zur Brust nahm, verstand der 28-Jährige dies auch als Wachrüttler für sein Team. Er wollte "Stimmung reinbringen." Während der FCA in Hälfte eins ordentlich spielte, verlor die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl in Hälfte zwei zusehends die Kontrolle. Ausdruck dessen war der Gegentreffer Uths, der die 1:2-Niederlage besiegelte.
Hitz unzufrieden mit der Mannschafts-Leistung
Hitz räumte Müdigkeit, die Belastung der englischen Wochen und Wehwehchen ein, wollte dies aber nicht gänzlich als Ausrede gelten lassen. "Man muss trotzdem einen Punkt holen können", bekräftigte er. Die Niederlage sei daher eine große Enttäuschung und nicht unverdient gewesen. "Wir haben es nicht geschafft, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben."
Während seine Mannschaftskameraden fast ausnahmslos unter ihren Möglichkeiten blieben, hielt der Schweizer lange die Hoffnung auf einen Punktgewinn am Leben. Dass seine Leistungen seit Wochen und Monaten gut sind, ist anderen Vereinen nicht entgangen. Unter anderem soll der FC Liverpool an den Diensten des 28-Jährigen interessiert sein. Hitz, der einen Vertrag bis Sommer 2018 besitzt, wollte sich dazu nicht äußern. Und Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport, blieb sich treu, derartige Gerüchte wegzuwischen. "Das interessiert uns aktuell überhaupt nicht. Wir konzentrieren uns auf die Spiele, und da müssen wir alles reinhauen."
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Lynchjustiz dur Hitz? "Es hat mir einfach was nicht gepasst ...". Darauf sollte die Vereinsführung die passende Antwort finden,