Kritik an Polizei und Ordnern nach der P-Block-Schlägerei
In den Foren wird nach der Schlägerei im P-Block intensiv diskutiert. Wer war schuld? Hatten die FCA-Fans vielleicht sogar Recht? Wir haben die Stimmen zusammengefasst.
Während des Spiels des FC Augsburg gegen den VfB Stuttgart kam es in der ersten Halbzeit zu unschönen Szenen. Einige Fans aus dem Stehplatzbereich des FC Augsburg marschierten in den benachbarten Block P. Dort hatten sich rund 40 Mitglieder des VfB-Fanclubs "Old Warriors" hingesetzt. Nachdem diese offenbar gepöbelt hatten und eine Fahne ihres Fanclubs aufgehängt hatten, nahmen die FCA-Fans aus dem Stehblock das Recht in eigene Hände.
Die Handgreiflichkeiten wurden erst nach einigen Minuten von Polizei und Sicherheitskräften beendet. In den Foren wird diskutiert, wie es dazu kommen konnte, dass so viele VfB-Fans unter den Augsburgern Zuschauern sitzen können, wie die FCA-Fans aus dem Stehplatzbereich Zutritt zum P-Block bekommen haben und warum die Sicherheitskräfte die Situation nicht schneller unterbinden konnten.
Einige User sahen auch die Augsburger im Recht, die Situation durch ihr Einschreiten zu beenden. Dani Schulz-Sembten schrieb beispielsweise bei Facebook: "Da ist der FC Augsburg selber Schuld wenn sie diese Fans dort rein setzten. Und dass die Stuttgarter Fans dann auch noch ihre Fahne da aufgehängt haben selbst Schuld!"
Martin Gerhard vertritt eine ähnliche Meinung: "Gästefans haben da nichts verloren und wenn man da sein Banner aufhängt unmittelbar der Heimkurve dann muss man damit rechnen. Mach das mal in Frankfurt, Köln oder sonst wo. Klarer Versager derjenige der die da rein lässt!!!" So kam es zur Schlägerei im P-Block
Genau so sieht es Melanie Elfe : "Also ich glaub es nicht. Es waren die Stuttgart Fans die die Randale angezettelt haben! Provozierten am laufenden Band und unter der Gürtellinie! Dieses hat ja schon vor dem Spiel angefangen, Stand im Pulk vorm Block und haben Stimmung gemacht! Trotzdem wurden diese nicht gehindert in den Block zu gehen. Die Stimmung war da schon total überhitzt! Es geht einfach nicht, dass ich mich im Heimbereich als Gästefan so aufführe. Es war klar die sind nicht gekommen um das Spiel zusehen!!!!"
Hier schwingt schon mit, was die meisten Zuschauer bemängeln: Dass die Sicherheitskräfte erst so spät eingegriffen haben, beziehungsweise nicht präventiv gehandelt haben, als sie die zahlreichen VfB-Fans im P-Block sahen. Michael schrieb unter den Kommentar eines Artikels: "Bitter find ich, warum erst so spät von Ordnern und Polizei eingegriffen wurde. Da sind ja genügend. Für mich gehört die Funktionsfähigkeit des Ordnungspersonals auf den Prüfstand. Nicht erst seit Samstag. Kinder die 20 cm in den Aufgangsbereichen stehen, werden gemaßregelt. Das klappt prima. Hier wurde viel zu spät reagiert. Sorry Odnungsdienst, aber sobald die ersten Fans über den Zaun steigen müssen die Alarmklocken angehen. Offensichtlicher geht es nicht. Und die Zeit vom ersten "Überkletterer bis zur Auseinandersetzung würde ich auf 2 Minuten einschätzen. Das muss reichen um genügend "Abschreckungspersonal und Polizisten dort zu postieren."
VfB-Fans wollten provozieren
Genauso sieht es auch Michael W.: "Die bekannte Stuttgarter Hooligantruppe Old Warriors war doch nur aus einem Grund in diesem Block: Provokation bis zur Eskalation. Dass die dort reinkamen muss man dem FCA-Ordnerdienst ankreiden. Augen auf, nicht nur am Eingang rumstehen!"
Aber auch die Augsburger Fans, die in den P-Block eindrangen werden kritisch gesehen. "Ich hasse all diese sogenannten Fans die aufgrund irgendeines Banners zur Gewalt neigen. Ich hasse diese selbstherrlichen Ultras eines jeden Vereins. Solche Typen brauchst du nicht. Nicht für die Stimmung, nicht zur Unterstützung und auch nicht finanziell. Gewalt gehört nicht ins Stadion!!! Fertig Aus!!! Dazu gibt es klare Hausregeln und geg. Gesetze!!!", schrieb beispielsweise Pat De.
Auch Peter Schritter ist der Meinung, dass eine Schlägerei im Stadion Konsequenzen nach sich ziehen sollte: "Solche Fans die sich mit Gegnern unter friedlichen Familien prügeln wollen sind sowas von behämmert und gehören gesperrt , ist nur ein Spiel und immer sind unschuldige , die dabei gefährdet werden kann sowas nicht verstehen." Fans prügeln sich bei FCA-Spiel: Rauswurf für solche Deppen!
Einige finden aber auch, dass unsere Berichterstattung den Augsburger Fans gegenüber nicht fair ist. Oliver Galetz schreibt beispielsweise: "Immer die Presse und immer falsche Informationen." Ins gleiche Horn stößt Michael Klaiber: " Ist denen doch scheißegal obs stimmt was das Thema Gewalt/Fußball angeht... Als ob es nichts wichtigeres gibt... Natürlich müssen das böse Ultras gewesen sein." Und auch Manuel Kotarba ist der Meinung, dass hier nicht fundiert genug beichtet wird: "Ach man muss die AZ doch einfach lieben - Von nix ne Ahnung, aber zu allem ne Meinung."
Was bleibt, ist ein Stück weit Ratlosigkeit, wie derartige Situationen in Zukunft verhindert werden können. Leser Peter Arnold hat deshalb für sich beschlossen, FCA-Spiele in Zukunft zu meiden. "Ich weis schon warum ich diese Stadion nie wieder betreten werde. Einmal und nie wieder!!! Soviel Agressive Leute, ich weigere mich diese FCA-Fans zu nennen, den das sind nur Krawall Idioten!!! Die Ordner des FCA schützen nur diese Deppen aber greifen nie ein..."
Die Diskussion ist geschlossen.
Des Problem ist, das in diesen Situationen aus Rechtlichen Gründen NUR die Polizei eingreifen darf! ich bin selbst im Sicherheitsdienst tätig und weiß leider wie wenig Rechte die Ordner in den Stadien haben und bis die Polizei in ausreichender Stärke vor Ort ist um gegen mehrere Fans vorgehen zu können dauert es ein paar Minuten da diese ja rund ums Stadion verteilt sind...
Die Süddeutsche hat sämtliche Leserkommentare auf Facebook und andere soziale Medien ausgelagert, genannt Rivva. Mal sehen, wielang das noch bei der rückständigen AZ dauert.
Sorry, aber wenn ich Facebook-Kommentare lesen möchte, öffne ich Facebook. Wenn ich einen AZ-Artikel lese, möchte ich recherchierte Informationen bekommen und vielleicht auch eine Aussage/Gegendarstellung vom Verein oder der Polizei.