Interview mit dem Meister-Besieger: Salihovic erwartet drei Punkte gegen den FC Augsburg

Wie gefällt Ihnen eigentlich das Training unter Holger Stanislawski?

Salihovic: Das macht Spaß. Es ist auch anstrengend, aber er findet die richtige Mischung.

Hoffenheim hat zum Auftakt in Hannover verloren und dann gegen Dortmund gewonnen. Zufrieden damit?

Salihovic: Ja, ich denke schon. Wir haben auch in Hannover ganz gut gespielt, aber leider blöde Tore bekommen. Aus diesem Spiel in Hannover müssen wir lernen. Gegen Dortmund haben wir dann bewiesen, dass wir auch mit großen Mannschaften mithalten können. Das Dortmund-Spiel war ganz wichtig für unsere Fans und für unser Selbstvertrauen.

Nach dem 1:0-Sieg über Dortmund wurde allerdings mehr über die „Akkustik-Attacke“ gesprochen.

Salihovic: Das hat mich auch ziemlich genervt, aber damit sollen sich die Verantwortlichen auseinandersetzen.

Hat man als Spieler von dieser Aktion etwas mitbekommen?

Salihovic: Unten auf dem Rasen habe ich nichts gehört. Ich habe erst viel später mitbekommen, was da abgelaufen sein soll.

Im Bundesliga-Aufstiegsjahr 2008 schwärmten viele vom tollen Fußball der Hoffenheimer. Doch dann ging es etwas bergab. Hoffenheim versank in der Folgezeit dann ziemlich im Mittelmaß …

Salihovic: Ich bin der Meinung, dass uns die Herbstmeisterschaft im Jahr 2008 nicht besonders gut getan hat. Die Erwartungen waren anschließend dann vielleicht zu groß. Das ging einfach zu schnell und ist damit etwas zum Problem geworden. Heute sind auch die Fans wieder realistischer.

Was ist in dieser Saison alles möglich?

Salihovic: Schwer zu sagen. Ich denke nach den nächsten fünf Spielen sieht man in etwa, wo man steht. Wir haben einige neue Spieler und einen neuen Trainer. Das muss auch zusammen wachsen. Das Potenzial ist auf alle Fälle vorhanden.

Was erwarten Sie sich vom Spiel in Augsburg?

Salihovic: Drei Punkte. Wir müssen mit dem gleichen Selbstvertrauen in das Spiel gehen wie gegen Dortmund. Wir haben die Qualität und die Spieler, die so ein Spiel entscheiden können.

Wie schwer ist es, sich nach Dortmund auf Augsburg zu konzentrieren?

Salihovic: Wir sind schlau genug, um zu wissen, was auf uns zukommt. Wir sind nicht der FC Bayern München und haben auch keinen Grund einen Gegner zu unterschätzen. Wir werden Gas geben, wie gegen Dortmund.

Sie sind jetzt auch schon ein paar Jahre in Hoffenheim. Sie kamen damals aus Berlin. Haben Sie Heimweh nach der großen Stadt?

Salihovic: Nein, ich habe mich hier prima eingelebt. Ich bin zwar gerne ab und zu in Berlin. Ich habe dort auch noch einige Freunde, aber man kann in der Gegend rund um Hoffenheim auch ganz gut leben.

Vor zwei Jahren hat der damalige Stuttgarter Keeper Jens Lehmann ihren Schuh über sein Tor geworfen. Haben Sie seitdem wieder mal mit ihm gesprochen?

Salihovic: In der darauffolgenden Saison sind wir uns noch einmal über den Weg gelaufen. Wir haben sogar miteinander gesprochen, aber nicht mehr über diese Schuh-Geschichte.

Sie sind zugleich auch bosnischer Nationalspieler. Die nächsten Länderspiele stehen schon bald wieder auf dem Programm. ..

Salihovic: Wir sind bei der EM-Qualifikation noch heiß dabei und haben jetzt dann zwei ganz wichtige Spiele gegen Weißrussland. Wenn wir vier Punkte holen, haben wir eine große Chance in dieser Gruppe Zweiter zu werden.

Interview: Wolfgang Langner