Sascha Mölders und die Jagd nach dem Richtschwert
Was klingt wie eine Fortsetzung von Indiana Jones, basiert auf einem Vorfall vor rund elf Jahren.
Rund 10.000 Fans von Rot-Weiß Essen pilgerten am 18. Mai 2002 nach Münster. Sie alle machten sich Hoffnungen darauf, dass es doch noch was wird mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga. Und es sah gut aus. Ihr Team gewann mit 3:1, hatte seine Pflicht erfüllt.
17-jähriger Mölders inmitten randalierender Fans
Doch weil Konkurrent Braunschweig in der vierten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer gegen Wattenscheid erzielte, zogen die Essener den Kürzeren. Die Fans von RWE waren fassungslos. Unter ihnen der damals 17-jährige Sascha Mölders.
Einige der "Fans" wussten nicht, wohin mit ihrer Fassungslosigkeit. Sie randalierten, pöbelten, klauten. Unter anderem ein Richtschwert aus dem Münsteraner Stadtmuseum. Ein Richtschwert wurde im Mittelalter verwendet um Verurteilte zu köpfen.
Nun könnte ausgerechnet Sascha Mölders helfen, das verloren gegangene Stück wieder zu finden. Mittlerweile ist Mölders Bundesligaprofi des FC Augsburg und Publikumsliebling. In einem Artikel im Fußballmagazin 11Freunde erinnerte er sich nun an den Sommertag vor elf Jahren. "Sie hätten sogar Exponate aus einem Museum geraubt und ich sah, wie einer ein Schwert wegschleppte. Ein paar Monate später habe ich den Kollegen auf der Arbeit gesehen und dachte: Den kenne ich doch", wird er darin zitiert.
Taucht das Schwert wieder auf?
Eine Aussage, die die Münsteraner hellhörig werden ließ. "Wir würden uns immer noch sehr freuen, wenn das Schwert unbeschadet wieder bei uns landet", wird Stadtprecherin Ute Kutschera in den Westfälischen Nachrichten zitiert. Man werde prüfen, ob es neue rechtliche Schritte geben werde. Dafür allerdings stehen die Chancen schlecht. Diebstahl verjährt nach fünf Jahren. Der Dieb könnte zumindest strafrechtlich nicht mehr belangt werden.
So bleibt das Richtschwert wohl weiter verschollen. (AZ)
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