Chance vergeben
FCA verpasst es trotz eines starken Auftritts gegen Schalke, sich vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Statt der benötigten drei Punkte reicht es nur zum 1:1.
Der FC Augsburg nähert sich dem Klassenerhalt in der Bundesliga mit kleinen Schritten, vom Weg ließ er sich aber auch gestern von Schalke 04 nicht abbringen. Mit dem mehr als verdienten 1:1 (1:1)-Unentschieden sicherte sich der Aufsteiger einen ganz wichtigen Punkt. Damit wahrt der FCA als 15. seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Dabei hätte der FCA alles klarmachen können, ja fast müssen. Die Ausgangslage war schon vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Christian Dingert dank der Spielplangestalter der DFL klar. Hertha hatte am Samstag zu Hause gegen Absteiger 1. FC Kaiserslautern mit 1:2 verloren, Köln zu Hause gegen Stuttgart nur 1:1 gespielt. Mit einem Sieg am Sonntag gegen Schalke 04 hätte der FCA den Vorsprung auf Köln auf sechs Punkte ausgebaut. Und dank des deutlich besseren Torverhältnisses schon am 32. Spieltag den Klassenerhalt sicher gemacht.
Stevens bot sein komplettes Starensemble auf
Hätte, wäre – es blieb beim Konjunktiv, weil der FCA seine Chancen nicht nutzte. Die Gastgeber hatten es selbst in der Hand, griffen am Ende aber nicht richtig zu. Allerdings hatte der FCA mit Schalke 04 auch eines der Flaggschiffe des deutschen Fußballs als Gegner. Während der Aufsteiger um den Klassenerhalt kämpft, wollen die Gäste unbedingt in die Champions League. Und so bot Stevens sein ganzes Starensemble auf: Raúl, Farfan, Huntelaar und Jones.
Die beiden Letztgenannten waren sich am Freitag beim Training auf Schalke in die Haare geraten. So sehr standen auch die Königsblauen unter Druck. Was setzte FCA-Trainer Jos Luhukay dagegen?
Ostrzolek und Ndjeng in der Startformation
Er hatte sein Team gegenüber dem Wolfsburg-Spiel auf zwei Positionen verändert. Für Lorenzo Davids kehrte Matthias Ostrzolek auf die linke Außenverteidiger-Position zurück und Marcel Ndjeng ersetzte Tobias Werner im rechten Mittelfeld. Eine eindeutig offensiv ausgerichtete Aufstellung.
Den Respekt vor den Schwergewichten hatte der FCA im Laufe der Rückrunde längst abgelegt. So begann der FCA auch. Schon nach fünf Minuten gab es den zweiten Eckball für den FCA. Und den zirkelte Marcel Ndjeng genau auf Sebastian Langkamp, der mit einem wuchtigen Kopfstoß das frühe 1:0 (6.) erzielte.
Bellinghausen vergibt Gelegenheit zur 2:0-Führung
Die FCA-Fans in der ausverkauften SGL-Arena tobten, die rund 4000 Schalker Sympathisanten waren geschockt. Wie auch ihr Team. Denn nur vier Minuten später hätte Axel Bellinghausen auf 2:0 erhöhen müssen. Doch er scheiterte an 04-Torhüter Lars Unnerstall. Danach diktierte der FCA das Geschehen so, als wollte er ins internationale Geschäft und nicht Schalke. Doch die zeigten ihre individuelle Klasse in der 38. Minute. Plötzlich stand es 1:1, und keiner wusste, warum. Klaas-Jan Huntelaar hatte den Ausgleich erzielt. Es war der erste (!) Torschuss der Gäste. Der FCA antwortete umgehend. Wieder durch Bellinghausen, aber wieder blieb Unnerstall in diesem Privat-Duell Sieger.
Auch nach dem Wechsel war der FCA der aktivere Part in diesem attraktiven Spiel. Doch die Niedrig-Lohn-Kicker belohnten sich nicht gegen das Millionen-Ensemble. Weder Torsten Oehrl, Marcel Ndjeng, Daniel Baier oder Matthias Ostrzolek nutzten ihre Tormöglichkeiten. So blieb es am Ende beim 1:1. Die FCA-Fans sangen zwar (noch) nicht „Nie mehr 2.Liga“, dafür aber „Wir sind stolz auf unser Team“.
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