Training des FCA: Wenn Jos Luhukay sauer wird
Ende November sollen die Profis auf dem neuen Trainingsgelände an der SGL-Arena trainieren. Aber Trainer Jos Luhukay ist derzeit mit der Einstellung einiger Spieler unzufrieden.
Gestern Vormittag war Jos Luhukay sauer. Richtig sauer. Als Lorenzo Davids bei einem Trainingsspiel anstatt den Ball die Füße von Teamkollege Marco Thiede traf, schickte er den Niederländer zuerst auf eine Strafrunde und faltete dann kurze Zeit später die gesamte Mannschaft gehörig zusammen. So laut wird der sonst so besonnene Trainer des FCA Augsburg selten. Acht Spiele ohne Sieg in der Bundesliga haben aber auch bei dem Niederländer Spuren hinterlassen. Zumal es vor dem Gastspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim FSV Mainz 05 immer noch viele Baustellen beim Aufsteiger gibt.
Mit der Trainingsauffassung einiger Spieler während der Länderspielpause war er nicht so zufrieden. „Wir müssen die Zielvorgabe, wie wir in Mainz erfolgreich spielen wollen, auch umsetzen. Das fängt aber nicht am Samstag, sondern in der täglichen Trainingsarbeit an“, schimpfte der Trainer. „Da muss viel mehr Professionalität und ein schnelleres Denken stattfinden. Wir sind häufig gedanklich nicht schnell genug, um eine Situation zu erkennen. Das macht dann häufig den Unterschied aus, ob wir einen Zweikampf gewinnen oder verlieren.“ Bisher stellte sich der Trainer schützend vor seine Spieler, doch der Kuschelkurs ist anscheinend vorbei.
Luhukay führte viele Gespräche
Luhukay sagt: „Bei dem einen oder anderen Spieler ist es für mich unverständlich, dass er so viele Probleme hat, eine Liga höher das gleiche Niveau vom letzten Jahr zu erreichen.“ Er nennt zwar keine Namen, doch erwartet er besonders von Gibril Sankoh nach dessen überragenden Leistungen in der Aufstiegssaison einfach mehr. Gut möglich, dass der Innenverteidiger genauso eine Denkpause bekommt wie Stürmer Sascha Mölders. Im Trainingsspiel standen auf jeden Fall Sebastian Langkamp und Nando Rafael für die beiden im Team der anderen Stammspieler.
Luhukay hat viele Gespräche geführt auf der Suche nach der fehlenden Form. Er sagt: „Ich denke, es ist auch eine Qualitätsfrage. Das kann man nur als Mannschaft auffangen, nicht als Einzelner.“ Aber er sieht bei einigen auch Defizite in der eigenen Wahrnehmung: „Aber man muss bei sich selbst anfangen, man muss selbstkritisch sein gegenüber der eigenen Leistung, um dann dort zu versuchen einzuhaken, wo man sich verbessern muss.“
Arbeiten am neuen Trainingsgelände
Aber auch auf anderen Baustellen gibt es viel zu tun. So laufen die Arbeiten am neuen Trainingsgelände für die Bundesliga-Profis an der SGL-Arena auf Hochtouren. Dort errichtet die F.C. Augsburg Arena Besitz- und Betriebs GmbH, die auch die SGL-Arena betreibt, zwei große Rasenfelder und einen kleinen Kunstrasenplatz. Die Planungen liegen beim Augsburger Landschaftsarchitekten Eger & Partner. Wenn es nach dem Willen des FCA geht, sollen die Profis spätestens Ende November auf einem Platz trainieren können. „Der Rollrasen ist schon bestellt“, sagt Architekt Franz-Josef Eger. Rund eine Million Euro investiert man in die neuen Trainingsplätze. Eine zuerst angedachte und geplante Rasenheizung fiel allerdings dem Rotstift zum Opfer. Sollte es schneien oder gefrieren, müssen die FCA-Profis weiterhin wie bisher im Rosenaustadion trainieren.
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